Datei:2014-03-13 (6) pe afrikabilder n-wortdebatte trier saarbruecken 25 26maerz2014.pdf

Aus Archiv der Aktion 3.Welt Saar
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Terminerinnerung 13.3.2014 / Nr. 6

„Rassistische AfrikaBilder in Kinderbüchern“ - Vorträge zur N-Wort Debatte und kolonialen Afrikabildern:

25.März, Trier, VHS, 26. März, Saarbrücken, Filmhaus

Die Ankündigung des Verlages, das Wort „Neger“ aus dem Kinderbuch „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler zu streichen, löste eine heftige pro und contra Debatte aus. Die einen schworen auf die Unveränderbarkeit von Literatur, die anderen begrüßten die Streichung eines offensichtlich rassistischen Begriffes. Zu diesem aktuellen Thema „Rassistische AfrikaBilder in Kinderbüchern“ bietet die Aktion 3.Welt Saar (www.a3wsaar.de) zwei Vorträge mit Diskussion an: - Dienstag, 25. März 2014, Trier, vhs, Im Domfreihof 1b, Raum 5, 20 Uhr, - Mittwoch, 26. März 2014, Saarbrücken, Filmhaus, Mainzer Str. 8, 20 Uhr Der Eintritt beträgt 4 € und ist für Mitglieder der Veranstalterin und Kooperationspartner frei. Referentin ist Gertrud Selzer. Sie ist Vorstandsmitglied der Aktion 3.Welt Saar, selbstständige Buchhändlerin, hat Sinologie und Ethnologie studiert und zu dem Thema mehrere Artikel verfasst. Kooperationspartner sind die Volkshochschule Trier, die Landeszentrale für politische Bildung RLP, die Heinrich Böll Stiftung Saar, das saarländische Ministerium für Bildung und Kultur sowie Brot für die Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst.

Auch heute noch werden Menschen aus Afrika in öffentlichen Debatten gerne in einem Atemzug mit Tieren genannt sowie als irgendwie seltsam und exotisch hingestellt. Und Afrika ist schwarz. Afrika ist arm. Afrika ist ursprünglich. Afrika ist exotisch. Afrika ist unterentwickelt. Afrika leidet an Hunger, Krieg, Korruption, Naturkatastrophen und ethnischen Konflikten. All das „wissen“ wir in Europa über Afrika. Schließlich „braucht Europa ein unterentwickeltes Afrika, um sich selbst als entwickelt zu sehen“, so der Geograph Dr. Philippe Kersting von der Universität Frankfurt. Es ist beeindruckend, wie aktuell und deutungsmächtig koloniale Afrikabilder „in unseren Köpfen“ noch sind. „Rassistische AfrikaBilder im Kinderbüchern“ – ist eine Spurensuche der Aktion 3.Welt Saar. Am Beispiel Afrikas nimmt die Referentin den offenen und versteckten Rassismus in deutschen Kinder- und Jugendbüchern unter die Lupe. Sie präsentiert alte und neue Kinderbücher und zeigt, wie sich die große nationale Politik auch im scheinbar unpolitischen Kinderbuch niederschlägt.

Neben einem historischen Abriss, der anschaulich macht, wie bereits die deutsche Kolonialzeit in Kinderbüchern dargestellt wurde, beschäftigt sie sich mit aktuellen Kinder- und Jugendbüchern. Sie stellt positive wie negative Beispiele dar und präsentiert Kriterien für eine nicht-rassistische Buchauswahl. Ein Kapitel widmet sich dem Afrikabild in den Kinder- und Jugendbüchern der DDR. Der Einfluss dieser Bücher in der Erziehung ist unterschiedlich groß. Sie sind ein Spiegelbild der herrschenden Werte einer Gesellschaft. Und dazu gehört auch der Blick auf das „Fremde“, auf die „Anderen“. Wer sind beispielsweise die Helden - Leute, die im Land leben, oder bilden Einheimische nur eine exotische Kulisse für weiße Hauptdarsteller? Wie wird Afrika dargestellt? Reduziert auf Hunger, Not und Elend? Sind die Illustrationen klischeehaft oder haben auch Schwarze individuelle Gesichtszüge? Werden Menschen anderer Kulturen pauschal als gut oder schlecht dargestellt? Hintergrundinformationen:

Gertrud Selzer hat für die Aktion 3.Welt Saar die aktuelle Flugschrift mit verfasst „Afrika ist schwarz. Wirklich? AfrikaBilder in Kinderbüchern – eine kritische Reflexion“. Die vierseitige Publikation erschien am 28. Februar in einer Auflage von 110.000 Ex. Sie eignet sich zum Einsatz in der Bildungsarbeit und wird kostenlos auch in Klassensätzen abgegeben. Die Flugschrift zum Download: http://goo.gl/sEm1y0 Kurzinfo zur Flugschrift. http://goo.gl/6aovBX

Ein Radio-Interview mit Gertrud Selzer zur N-Wort Debatte im Freien Radio Erfurt: http://goo.gl/kJBwl Das Interview wurde kontrovers kommentiert. Und wie so oft in Deutschland, gibt es dann auch solche Kommentare: „Ihr seid schlimmer als die Bücher verbrennenden Hohlköpfe während des 1000 Jährigen Reiches. Wer schützt uns vor solchen Wirrköpfen???“ „Aus Geschichtsbüchern wird ja auch nicht Hitler entfernt.“

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