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12.Oktober 2004 – Nr. 56
Zum Europäischen Sozialforum London 14. –17. Oktober:
AKTION 3.WELT SAAR beteiligt sich nicht wegen anti-israelischer Grundstimmung. Antiglobalisierungsbewegung muss eigenen Antisemitismus aufarbeiten
Die AKTION 3.WELT SAAR wird sich in diesem Jahr nicht am Europäischen Sozialforum (ESF) der Globalisierungskritiker vom 14. – 17. Oktober in London beteiligen, zu dem rund 50.000 Teilnehmer erwartet werden. „Wir haben uns bis zuletzt die Option einer Teilnahme offen gehalten. Ausschlaggebend war vor allem die Weigerung, den Antisemitismus in den eigenen Reihen aufzuarbeiten. Antisemitische Passagen fanden sogar Eingang in den Resolutionsentwurf, der von einem tief sitzendem Hass gegen Israel geprägt ist“, so Klaus Blees, Mitarbeiter der AKTION 3.WELT SAAR. In dieser in mehreren Sprachen vorbereiteten Abschlussresolution wird die „Zerstörung“ des von Israel gebauten Sicherheitszaunes gefordert. „Dies ist für mich nicht hinnehmbar, da dieser Zaun, ungeachtet des Streits über seinen Verlauf, bis jetzt schon vielen Juden und Jüdinnen das Leben gerettet hat, da die Anschläge zurück gegangen sind. Wer Juden deswegen kritisiert, weil sie sich erfolgreich gegen einen Teil der Selbstmordanschläge schützen, hat ein grundlegendes humanitäres Defizit“, so Klaus Blees.
Ihre Zuspitzung erfährt diese antiisraelische Grundstimmung, wenn in der ESF- Resolution dazu aufgerufen wird, ausgerechnet am 9. November gegen den Bau dieses Zaunes zu demonstrieren. So als hätte es am 9. November 1938 keine brennenden Synagogen gegeben.
Umstritten war bei der AKTION 3.WELT SAAR die Teilnahme am ESF in London auch wegen der Negativ-Erfahrungen beim ESF in Paris im November 2003. Damals erhielten Mitarbeiter der AKTION 3.WELT SAAR mehrfach Saal- und Redeverbote und wurden zum Teil körperlich angegriffen. Der Grund war ein dreisprachiges Flugblatt, in dem sich die Organisation zum Existenzrecht Israels bekannte. Als Alternative werde man verstärkt die Zusammenarbeit mit den Teilen der globalisierungskritischen Bewegung suchen, die bereit sind, sich der Aufarbeitung der antisemitischen Tendenzen in den eigenen Reihen zu stellen.
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