Datei:1995-01-30 Pressehintergrundinformation Bericht A3WS 1994.pdf

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Originaldatei(1.240 × 1.753 Pixel, Dateigröße: 1,16 MB, MIME-Typ: application/pdf, 2 Seiten)

Pressehintergrundinformation

AKTION 3. WELT Saar legt Bericht'94 vor. Entwicklung zu einer bundesweiten Servicestelle. Kritik an Übungen der Saarlandbrigade in Kurdistan

Überregionale Ausstrahlung

Dominik Fries und Ingrid Räder stellen den Jahresbericht der AKTION 3.WELT Saar für 1994 vor. Der 16 seitige Bericht, der in einer Auflage von 1.200 gedruckt wurde, beschreibt die Entwicklung der 3.Welt Organisation hin zu einer bundesweiten Service- und Dienstleistungsstelle. Rund 2500 Anfragen, wurden im vergangenen Jahr bearbeitet. Sie sind nur der äußere Ausdruck dieser Entwicklung, die sich auch in der zunehmenden überregionalen Ausstrahlung der Inhalte und Positionen niederschlägt. Hinzu kommt die Mitarbeit in mehreren überregionalen Einrichtungen. Das Know How der 3.Welt Organisation findet in vielen Veranstaltungen und Vorhaben von anderen seinen Niederschlag, ohne daß der eigene Name dabei immer genannt wird.

Politische Organisation - Veränderung hier

Die AKTION 3.WELT Saar versteht sich als eine politische Organisation, die das Monopol von Parteien auf Politik nicht anerkennt.Sie ist Träger verschiedener Projekte: Flüchtlingsberatungsstelle, Medienzentrum (Bücherei+ Archiv), Anti-Rassismus Büro Saar, Bildarchiv+ Fotolabor, sowie die 3. Welt Läden in Merzig und Losheim. Hinzu kommen zeitlich befristete Arbeitsgruppen.

Ziel ihrer Arbeit ist es, vor der eigenen Haustür eine Lobby für die 3.Welt und Flüchtlinge zu sein. Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise raubt den Menschen in der 3.Welt und auch zunehmend hier die Lebensgrundlage. Konsequenterweise hat die AKTION 3.WELT Saar kein Projekt weit weg in der 3.Welt sondern plädiert für eine Veränderung vor der eigenen Haustür. Dies bedeutet eine permanente Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland. Unbequeme Fragen, die nicht nur Freunde bringen, sind die Konsequenz.

Für eine politische Lösung in Kurdistan

Einen breiten Raum nahm die Arbeit zu Kurdistan ein. Kurdistan ist für die AKTION 3.WELT Saar Symbol und Schnittstelle für verschiedene Themen: 1. Asylpolitik und Fluchtgründe; 2. deutsche Waffenexporte; 3. Geostrategische Interessen der Bundesrepublik: Wer Kurdistan beherrscht, kontrolliert den Nahen Osten und die Turkrepubliken der ehemaligen UDSSR und hat Zugang zu den Rohstoffen (Erdöl, Wasser) der Region.,, Genau diese Interessen erklären auch die Menschenrechtsverletzungen in der Türkei und die bundesdeutsche Beteiligung an dem Krieg in Kurdistan. Wer Menschenrechtsverletzungen und Waffenexporte verurteilt, muß auch die dahinter stehenden Interessen benennen. Alles andere ist ein folgenloses, moralisierendes Jammern über die Schlechtigkeit der Welt. " (Bericht Seite 7)

Neben der saarländischen Kurdistan-Delegation, die auf Einladung der AKTION 3. WELT Saar im März'94 sich vor Ort sachkundig machte, reiste man durch die gesamte Bundesrepublik und hielt über 30 Dia-Vorträge. Hinzu kamen zahlreiche Gespräche, Presseerklärungen sowie die Zusammenarbeit mit kurdischen Flüchtlingen. Oberstes Ziel ist das Erreichen einer politischen Lösung.

Die fortgesetzten bundesdeutschen Waffenlieferungen, die finanziellen Zuwendungen an die Türkei und das Verbot der kurdischen Arbeiterpartei, PKK, unterstützen den Völkermord in Kurdistan, produzieren Fluchtursachen und stehen einer politischen Lösung im Weg.

Zentrale Punkte einer politischen Lösung sind die Aufhebung des Verbotes der PKK, der größten kurdischen Organisation, Stop der Waffenlieferungen und der Einsatz für eine Verhandlungslösung.

Ein Ergebnis dieser Arbeit ist der übergreifende Konsens saarländischer Parteien für einen Abschiebestop für kurdische Flüchtlinge im Saarland. Zuletzt hat sich auch die CDU diese Position zu eigen gemacht.

Was macht die Saarlandbrigade in Kurdistan?

Die Fallschirmjäger der Saarlandbrigade (Saarlouis, Merzig, Lebach, Koblenz) sind mit ihren zahlreichen Manövern in der Türkei Bestandteil der deutsch türkischen Militärkumpanei. Zuletzt übten sie im Sept'94 im türkischen Teil Kurdistans. Bis heute propagiert diese Einheit, die zu den Krisenreaktionskräften der Bundeswehr gehört, das Nazilied ,,Rot scheint die Sonne". Dort werden nationalsozialistische Eroberungsfeldzüge verherrlicht (Bericht'94 Seite 5). Der weltanschauliche Grundton dieses Liedes wirft die Frage auf, in welche Tradition die Bundeswehr selber ihre out of area Einsätze stellt.

Ausblick 1995

Die verstärkte öffentliche Präsentation der Bibliothek (über 3.000 Titel) steht 1995 ebenfalls im Mittelpunkt.

Dominik Fries, Ingrid Röder 30.1.1995

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