Datei:2005-12-22 (54) pe-kuenstliche-aromen-in-europa.pdf

22. Dezember 2005 Nr. 54

Zur Diskussion um künstliche Aromen in US-Weinen :

Keine US-Erfindung - Auch in der EU werden künstliche Aromen in Lebensmitteln eingesetzt. Deutscher Erdbeerjoghurt enthält „Erdbeeraroma“ aus Holz

„Die Aufregung um die künstliche Aromastoffe in amerikanischen Weinen ist übertrieben. Solche und ähnliche künstliche Aromen sind in der gesamten EU seit langem Standard in Lebensmitteln; zum Beispiel im Frucht-Joghurt.“ Diese Auffassung vertritt Gertrud Selzer vom Vorstand der „Aktion 3.Welt Saar“. Künstliche Aromen werden nicht erst dadurch zum Problem, wenn sie in den USA verwendet werden. „Wer gegen Aromastoffe im Wein ist, was ich im übrigen ebenfalls ablehne, der muss konsequenterweise generell gegen künstliche Aromen in Lebensmitteln sein und nicht nur dann, wenn die „bösen US-Amerikaner“ dies machen“, so Selzer. Auch der Geschmack des berühmten Erdbeerjoghurt kommt weniger von Erdbeeren als von künstlichen Aromen, die übrigens aus Holz hergestellt werden. „Der Geschmack unserer Nahrung wird zunehmend mit künstlichen Aromen und Geschmacksverstärkern auf Weltmarktniveau nivelliert.“ Die richtige Antwort auf die EU-Entscheidung, Weine mit künstlichem Aroma zuzulassen, ist ein bewusstes Verbraucherverhalten: Politik mit dem Einkaufskorb. Es besteht keine Verpflichtung, solche Weine zu kaufen.

Gertrud Selzer bietet zum gleichen Thema eine Diapräsentation an „Scharfer Chili, sanfte Vanille, aromatischer Ingwer – eine Kulturgeschichte des Gewürzhandels“. Ein zentraler Punkt dabei ist eine grundsätzliche Kritik an der Verwendung von künstlichen Aromen in vielen Lebensmitteln. Weitere Informationen unter www.a3wsaar.de (weiter unter: Service, Vorträge).