Datei:2016-11-12 SFR Erzwungene Freiwilligkeit bei Rueckkehrberatung geschwärzt.pdf: Unterschied zwischen den Versionen

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== Saarländischer Flüchtlingsrat lehnt Projekt zur Rückkehrberatung als Abschiebung light ab. Erzwungene „Freiwilligkeit“ lässt den Flüchtlingen keine Wahl. „Freiwillig“ erinnert an das Neusprech in Orwells Roman 1984 ==
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Aktuelle Version vom 20. April 2020, 18:11 Uhr

Pressemitteilung 12.11.2016

Saarländischer Flüchtlingsrat lehnt Projekt zur Rückkehrberatung als Abschiebung light ab. Erzwungene „Freiwilligkeit“ lässt den Flüchtlingen keine Wahl. „Freiwillig“ erinnert an das Neusprech in Orwells Roman 1984

Der Saarländische Flüchtlingsrat (SFR) lehnt das am Montag, dem 13. 11., im Flüchtlingslager Lebach startende Beratungsprojekt zur so genannten freiwilligen Ausreise von Asylsuchenden als Abschiebung light ab.

„Der Begriff „Freiwilligkeit“ ist hier vollkommen fehl am Platz. Denn die Flüchtlinge haben keine wirkliche Wahl“, erklärte Peter Nobert für den SFR. Aus Sicht des Innenministeriums heiße es so oder so: Raus aus dem Land. Entweder mit großem Besteck oder mit Psychotour und finanziellen Anreizen.

„Es geht vor allem darum, Druck auf Flüchtlinge auszuüben“, so Peter Nobert weiter. „Insoweit erinnert uns der Begriff „freiwillig“ an das Neusprech in Orwells Roman 1984.“ Deshalb sollten Innenministerium und das BAMF die Formulierung "freiwillig" streichen und durch "freiwillig gezwungen" ersetzen.

Zum Hintergrund: Für Betroffene sind Abschiebungen unmenschlich und traumatisierend. Sie reißen Menschen immer aus ihren Lebenszusammenhängen und zerstören Existenzen. Und auch die so genannte freiwillige Ausreise endet nicht nur im gesellschaftlichen Abseits, sondern ignoriert vor allem die Gründe und Motivationen der Menschen zur Flucht. Niemand flieht freiwillig. Deswegen plädiert der Flüchtlingsrat grundsätzlich für einen pragmatischen Umgang: Wer hier ist, soll bleiben dürfen.

Für Rückfragen der Medien: Roland Röder –

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