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Nr. 11 / 9.April 2015

Die große Politik im Kleinen – Lernorte der Erinnerung. Neue Publikation zum NS im Landkreis St. Wendel erschienen

Präsentation am Montag, 13. April, Stadtbibliothek St. Wendel mit Landrat, Staatssekretär und Autorenteam

Der Nationalsozialismus fand auch im Landkreis St. Wendel statt. „Es gab Täter, Opfer und Verweigerer.“ So heißt es im Vorwort der Broschüre „Gegen das Vergessen – Orte des NS Terrors und Widerstandes im Landkreis St. Wendel“, die von dem Verein Wider das Vergessen und gegen Rassismus e.V. Marpingen und der Aktion 3.Welt Saar gemeinsam erstellt wurde.

Die Publikation wird am Montag, dem 13. April 2015, um 19 Uhr, in der Stadtbibliothek St. Wendel (Mia-Münster-Haus, Wilhelmstraße 11) vorgestellt. Landrat Udo Recktenwald sowie Stephan Kolling, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie erläutern in ihren Grußwörtern, warum sie die Publikation unterstützen. Das Autorenteam Eberhard Wagner (Wider das Vergessen und gegen Rassismus e.V. Marpingen) sowie Wolfgang Johann und Hans Wolf von der Aktion 3.Welt Saar stellen die Publikation vor. Die Veranstaltung ist öffentlich. Gäste sind willkommen.

„Unser Ziel war es, Lernorte der Erinnerung im Landkreis aufzuzeigen“, so Eberhard Wagner vom Verein Wider das Vergessen und gegen Rassismus. Er und seine Co-Autoren von der Aktion 3.Welt Saar, Wolfgang Johann (Projektkoordination) und Hans Wolf, stellen Orte des Widerstandes und des NS- Terrors dar. Auch im Landkreis St. Wendel gab es beiderlei: Menschen, die mutigen Widerstand gegen den NS-Terror leisteten und welche, die mitmachten. Mehrere Kommunen finden in dem Handbuch Berücksichtigung: St. Wendel, Freisen, Nonnweiler, Nohfelden, Namborn, Oberthal, Marpingen, Theley. Die Publikation umfasst 28 Seiten, erschien in einer Auflage von 12.000 Exemplaren, enthält viele Fotos und wird kostenlos, auch als Klassensätze an Schulen, abgegeben.

Neben Überblicksartikeln über den NS im Allgemeinen und im Landkreis haben die Autoren auch Vorschläge für den weiteren Umgang damit im Landkreis St. Wendel erarbeitet. Neben dem öffentlichen Gedenken an die Zwangsarbeiter schlagen die Autoren vor, das ehemalige jüdische Leben, insbesondere in der Kreisstadt, wissenschaftlich umfassend zu erforschen und damit zu würdigen. Dazu sollen auch an allen Orten, in denen Synagogen standen, Gedenktafeln aufgestellt werden und die jüdischen Friedhöfe wahrnehmbarer gemacht werden. Zur Beteiligung oder Nicht-Beteiligung des ehemaligen saarländischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Röder am NS, der in St. Wendel sein Abitur und Referendariat machte, regen sie eine Historikerkommission an. „Erinnerung muss“, so Johann, „wenn sie denn ehrlich gemeint ist, wahrnehmbar im öffentlichen Raum und im Internet, quasi in der Mitte der Gesellschaft, stattfinden und darf sich nicht vor unbequemen Fragen drücken.“ Zu all dem bieten die Autoren ihre Mitarbeit an. Im Vorwort widersprechen sie dabei zwei Annahmen der üblichen NS-Erinnerungsarbeit: Sie ist vorwiegend fixiert auf junge Menschen. „Dies ist nicht falsch, aber unvollständig: NS-Erinnerungsarbeit ist eine Aufgabe, die alle Altersgruppen der Gesellschaft betrifft. Zudem sollte Erinnerungsarbeit nicht bei der Dokumentation und Erinnerung an tote Jüdinnen und Juden stehenbleiben, sondern die Brücke schlagen zu den lebenden Juden. Daher ist uns ein positives Verhältnis zu den lebenden Juden und ihrem Staat wichtig. Immerhin ist Israel eine der wenigen materiellen Konsequenzen aus dem Nationalsozialismus.“, so Johann.

Die Broschüre richtet sich mit ihren kurzen Texten an Menschen, die sich mit wenig Zeitaufwand einen ersten Überblick über den NS im Landkreis St. Wendel verschaffen wollen. Es ist das erste Mal, dass eine Darstellung zum NS den gesamten Landkreis St. Wendel in dieser kompakten Form einbezieht. Die Autoren betonen, dass sie nicht bei Null angefangen haben, sondern auf die Vorarbeit von Wissenschaftlern und Heimatforschern zurückgreifen konnten. Die Publikation wurde möglich durch die Unterstützung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie. Sie liegt an öffentlichen Stellen aus und ist einzeln oder als Klassensatz erhältlich bei: „Wider das Vergessen und gegen Rassismus e.V. Marpingen“, Am Kappelberg 1, 66646 Marpingen, 06827 / 1411, verein@widerdasvergessen.de, www.widerdasvergessen.de und bei: Aktion 3.Welt Saar, Weiskirchener Str. 24, 66679 Losheim am See, mail@a3wsaar.de, www.a3wsaar.de. In der gleichen Reihe sind zwei Publikationen zu Widerstand und Terror in der NS-Zeit in den Landkreisen Saarlouis und Merzig-Wadern erschienen, die in den Lehrplan für saarländische Gemeinschaftsschulen aufgenommen wurden.

Die Broschüre gibt es direkt nach der öffentlichen Präsentation am 13. April auch zum Download.

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