Datei:2015-02 St. Wendel Gegen das Vergessen.pdf

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Originaldatei(2.480 × 1.240 Pixel, Dateigröße: 3,35 MB, MIME-Typ: application/pdf, 14 Seiten)

GEGEN DASVERGESSE. NOrte des NS-Terrors und Widerstandesim Landkreis St. Wendel

Inhaltsverzeichnis

Vorwort S.3 Im Kreis St. Wendel – 96% der Bevölkerung entschieden sich am 13. Januar 1935 für Hitler S.5 Widerstand und Terror in der NS-Zeit: Regional, National und International S.6 Auschwitz S.8 Jüdisches Leben im Kreis: Straßen erzählen die Geschichte S.10 Die Synagogen und jüdischen Friedhöfe im Kreis St. Wendel S.11 Kreisstadt St. Wendel – man konnte es nicht erwarten, ins Hitler-Reich zu kommen S.12 Freisen, Nonnweiler, Nohfelden und Namborn: Schmuggeln für die Freiheit S.13 Oberthal – Johann Becker: der nicht wahrgenommene Held S.14 Zwangsarbeiter(innen) in Theley und Marpingen S.15 Marpingen: Eine Widerstandsgruppe um Alois Kunz S.16 Marpingen - Urexweiler: Bereicherung an einem „Volksschädling” und drei Sintikinder S.17 Franz-Josef Röder: Saarländischer Ministerpräsident – Abitur & Referendariat in St. Wendel S.18 Stolpersteine im Kreis St. Wendel: Dezentrale Orte des Erinnerns S.20 Tholey-Sotzweiler: Geburtsort von Johann Peter Schmitt S.21 Weitere Orte des Gedenkens S.22 Unsere Quellen & ein Dankeschön S.23 Literaturhinweise S.2 4Was folgt daraus für die Zukunft? Vier Vorschläge S.26 Impressum, Die Herausgeber/innen S.27

Die große Politik im Kleinen – Lernorte der Erinnerung Ziel der Publikation ist es, Orte des nationalsozialistischen Terrorsund des Widerstandes im Landkreis St. Wendel zu benennen, siegleichfalls als Lernorte der Geschichte erfahrbar zu machen. Essoll an Beispielen gezeigt werden, wie sich die nationalsozialisti-sche Politik von 1933 (bzw. 1935) bis 1945 auch in der be-schaulichen Region des heutigen Landkreises abspielte: Es gabTäter, Opfer und Verweigerer. Die Zeit des Nationalsozialismus istim Landkreis St. Wendel genauso erfahrbar wie in den historischenZentren Berlin, Nürnberg, Buchenwald oder Auschwitz. Wir gehen bei unserer Auseinandersetzung mit dem National-sozialismus von folgenden Grundlagen aus: Zum einen teilen wirdie Annahme, dass Auschwitz einen Zivilisationsbruch darstellt,wie es der Historiker Dan Diner treffend formulierte. Die Welt vorAuschwitz ist von der Welt nach Auschwitz getrennt. Des Weite-ren wird von keiner Seite mehr ernsthaft bezweifelt, dass die überwiegende Mehrheit der deutschen Bevölkerung mit dem ver-brecherischen Staat konform ging und ihn so stabilisierte, so dassWiderstandshandlungen, die das Regime hätten gefährden kön-nen, die Ausnahme waren. Und NS-Erinnerungsarbeit ist heutemeist von einer Annahme geprägt, die wir so nicht teilen: Sie istvorwiegend fixiert auf junge Menschen. Das ist so nicht falsch,aber so wie der Nationalsozialismus aus der Mitte der Gesell-schaft kam, so erklärt sich die heutige, durch Studien belegte Zu-stimmung für Antisemitismus in Höhe von 20 bis 30% nicht mitdem Blick auf Jugendliche allein. Zudem sollte Erinnerungsarbeitnicht bei der Dokumentation und Erinnerung an tote Jüdinnenund Juden stehenbleiben, sondern die Brücke schlagen zu den lebenden Juden. Der Staat Israel ist eine der ganz wenigen ma-teriellen Konsequenzen aus dem Nationalsozialismus, dem un-sere Sympathie gehört. Er ist Schutzraum für Juden und Jüdinnen,der dem Wirken von Antisemiten Grenzen setzt. Hätte es Israel be-reits 1933 gegeben, so hätte der Holocaust nicht stattgefunden.Die Anzahl der Personen, die sich gegen das Nazi-Regime stellten,war gering. In der öffentlichen Diskussion werden oftmals dieProportionen verzerrt, da durch das berechtigte Erinnern an dieAllerwenigsten eine Identifikationsmöglichkeit angeboten wird, diees historisch nicht gegeben hat. Die wenigen Renitenten und Ver-weigerer waren aus der „Volksgemeinschaft“ Ausgestoßene undVerfolgte und wurden als „Verbrecher“ und „Volksschädlinge” de-nunziert, öffentlich an den Pranger gestellt, gequält, gefoltert undermordet. Diese Geschichte hat Opfer und Täter.Und die Täter kamen eben auch aus dem Landkreis St. Wendel.An sie soll ebenso erinnert werden wie an die Opfer und die wenigen, die sich – in welcher Form auch immer – gegen dasNS-Regime auflehnten. Das Ziel dabei ist es, durch Exemplaritäteinen Querschnitt darzustellen, aber auch, Raum und Möglichkeitder eigenen weiteren Beschäftigung zu bieten. Wir hoffen daher, dass die vorliegende Dokumentation auch An-lass und Grundlage bietet, die noch lange nicht vollständig be-kannte lokale Geschichte des Nationalsozialismus und Geschichtenim Landkreis St. Wendel zu erforschen, damit sie nicht für immerverloren gehen.

Marpingen / Losheim am See im Februar 2015

Eberhard Wagner Vorsitzender des VereinsWider das Vergessenund gegen Rassismus e.V.Marpingen Wolfgang Johann ProjektkoordinationAktion 3.Welt Saa Hans Wolf Vorstandder Aktion 3.Welt Saar

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