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== Verbot des Islamischen Staates (IS) ist Symbolpolitik - IS und Salafisten sind nur die Spitze des Eisbergs ==
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Prävention muss beim konservativen Mainstream-Islam ansetzen
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„Das Verbot der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) vom 12. September ist gut gemeint, aber Symbolpolitik“, kritisiert Hans Wolf vom Kompetenzzentrum Islamismus der Aktion 3.Welt Saar. „So lange das Augenmerk nicht auch auf den orthodoxen Mainstream-Islam gerichtet wird, bleibt der Boden für die Rekrutierung von IS-Nachwuchs fruchtbar.“ Über 400 junge Muslime aus Deutschland haben sich als Kämpfer dem IS angeschlossen.
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„Die Brutalität, mit der der IS in Syrien und im Irak Anders- und Nichtgläubige verfolgt, ist nur die Spitze des Eisbergs“, so Wolf. „Gewaltbereite Islamisten fallen nicht vom Himmel, ebenso wenig wie Salafisten, die jüngst sogar als selbsternannte Scharia-Polizei durch Wuppertal und Düsseldorf patroulliert sind, um ihre rigorosen islamischen Moralvorstellungen durchzusetzen“, stellt Wolf klar: „Denn Antisemitismus, Frauenfeindschaft, wie sie sich in Kopftuchzwang und Ehrverbrechen ausdrückt, Homophobie und Ablehnung der Werte der Aufklärung sind in islamischen Gemeinden weit verbreitet.“
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Es seien von den großen Islamverbänden wie Zentralrat der Muslime und DITIB vertretene Weltbilder, an welche die salafistischen Moralpolizisten und „Gotteskrieger“ anknüpften und die sie dann radikalisierten. „Diese Verbände werden von Politikern als Dialogpartner hofiert, trotz der von ihnen gebilligten Unterdrückungsstrukturen, wie sie sich sichtbar im Kopftuchzwang für Frauen ausdrücken. Das Problem beginnt vor allem da, wo Kinder und Jugendliche in einem Klima aufwachsen, das von religiösen Zwängen durchdrungen ist und Selbstbestimmung, Demokratie und Menschenrechten entgegensteht. Wer verhindern möchte, dass Jugendliche Salafisten auf den Leim gehen, muss an der Wurzel ansetzen, wie es der in der Präventionsarbeit tätige muslimische Psychologe Ahmad Mansour fordert“, so Wolf. Wenn schon Kindern beigebracht werde, nur sie hätten die wahre Religion und alle anderen seien ungläubig, werde der Boden für Terrorismus bereitet, stelle Mansour zu Recht fest.
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Hintergrundinformation:
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Zum Verbot des IS: http://tinyurl.com/nc3y9nj
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Zur Scharia-Polizei: http://tinyurl.com/ns4ba9l und http://tinyurl.com/k23mgcv
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Interview mit Ahmad Mansour in ZEIT ONLINE:http://tinyurl.com/o7n6zuu
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Die Aktion 3.Welt Saar ist eine allgemeinpolitische Organisation, die bundesweit arbeitet. Ihren Sitz hat sie im Saarland. Sie engagiert sich seit 1982 in der Lobbyarbeit für Flüchtlinge und arbeitet mit im Vorstand des Saarländischen Flüchtlingsrates. Um Know-how zu bündeln und zu vernetzen, hat sie das „Kompetenzzentrum Islamismus“ aufgebaut. Dieses recherchiert und publiziert zu mit dem Islam begründeten Menschenrechtsverletzungen, organisiert Fachveranstaltungen und vermittelt ReferentInnen. www.a3wsaar.de/islamismus/
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www.facebook.com/KompetenzzentrumIslamismus

Version vom 6. Januar 2019, 10:32 Uhr

16. September 2014 / Nr. 21

Verbot des Islamischen Staates (IS) ist Symbolpolitik - IS und Salafisten sind nur die Spitze des Eisbergs

Prävention muss beim konservativen Mainstream-Islam ansetzen

„Das Verbot der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) vom 12. September ist gut gemeint, aber Symbolpolitik“, kritisiert Hans Wolf vom Kompetenzzentrum Islamismus der Aktion 3.Welt Saar. „So lange das Augenmerk nicht auch auf den orthodoxen Mainstream-Islam gerichtet wird, bleibt der Boden für die Rekrutierung von IS-Nachwuchs fruchtbar.“ Über 400 junge Muslime aus Deutschland haben sich als Kämpfer dem IS angeschlossen.

„Die Brutalität, mit der der IS in Syrien und im Irak Anders- und Nichtgläubige verfolgt, ist nur die Spitze des Eisbergs“, so Wolf. „Gewaltbereite Islamisten fallen nicht vom Himmel, ebenso wenig wie Salafisten, die jüngst sogar als selbsternannte Scharia-Polizei durch Wuppertal und Düsseldorf patroulliert sind, um ihre rigorosen islamischen Moralvorstellungen durchzusetzen“, stellt Wolf klar: „Denn Antisemitismus, Frauenfeindschaft, wie sie sich in Kopftuchzwang und Ehrverbrechen ausdrückt, Homophobie und Ablehnung der Werte der Aufklärung sind in islamischen Gemeinden weit verbreitet.“

Es seien von den großen Islamverbänden wie Zentralrat der Muslime und DITIB vertretene Weltbilder, an welche die salafistischen Moralpolizisten und „Gotteskrieger“ anknüpften und die sie dann radikalisierten. „Diese Verbände werden von Politikern als Dialogpartner hofiert, trotz der von ihnen gebilligten Unterdrückungsstrukturen, wie sie sich sichtbar im Kopftuchzwang für Frauen ausdrücken. Das Problem beginnt vor allem da, wo Kinder und Jugendliche in einem Klima aufwachsen, das von religiösen Zwängen durchdrungen ist und Selbstbestimmung, Demokratie und Menschenrechten entgegensteht. Wer verhindern möchte, dass Jugendliche Salafisten auf den Leim gehen, muss an der Wurzel ansetzen, wie es der in der Präventionsarbeit tätige muslimische Psychologe Ahmad Mansour fordert“, so Wolf. Wenn schon Kindern beigebracht werde, nur sie hätten die wahre Religion und alle anderen seien ungläubig, werde der Boden für Terrorismus bereitet, stelle Mansour zu Recht fest.

Hintergrundinformation:

Zum Verbot des IS: http://tinyurl.com/nc3y9nj

Zur Scharia-Polizei: http://tinyurl.com/ns4ba9l und http://tinyurl.com/k23mgcv

Interview mit Ahmad Mansour in ZEIT ONLINE:http://tinyurl.com/o7n6zuu

Die Aktion 3.Welt Saar ist eine allgemeinpolitische Organisation, die bundesweit arbeitet. Ihren Sitz hat sie im Saarland. Sie engagiert sich seit 1982 in der Lobbyarbeit für Flüchtlinge und arbeitet mit im Vorstand des Saarländischen Flüchtlingsrates. Um Know-how zu bündeln und zu vernetzen, hat sie das „Kompetenzzentrum Islamismus“ aufgebaut. Dieses recherchiert und publiziert zu mit dem Islam begründeten Menschenrechtsverletzungen, organisiert Fachveranstaltungen und vermittelt ReferentInnen. www.a3wsaar.de/islamismus/ www.facebook.com/KompetenzzentrumIslamismus

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