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Pressemitteilung 16.05.2014
Saarländischer Flüchtlingsrat (SFR) ruft zur Solidarität mit dem Freiheitsmarsch der Flüchtlinge gegen die europäische Asylpolitik auf
Solidarität und Unterstützung von vielen Gruppen und Einzelpersonen
"Tausende ertrunkene Flüchtlinge sind der gravierendste Ausdruck einer repressiven europäischen Flüchtlingspolitik.", so Roland Röder vom Saarländischen Flüchtlingsrat. "Das darf nicht länger hingenommen werden, genauso wenig wie die oft jahrelange Unterbringung von Menschen in Flüchtlingslagern oder die Versorgung durch Lebensmittelpakete hierzulande. Deswegen unterstützt der SFR den von Flüchtlingen selbstorganisierten Marsch für die Freiheit, der Ende Mai auch durchs Saarland kommt.“ An diesem Marsch werden bis zu 200 Flüchtlingen und Migrant_innen aus Frankreich, Belgien, Holland, Italien und Deutschland teilnehmen.
Unter der Überschrift „Für Selbstbestimmung und Menschenrechte“ veröffentlicht der Saarländische Flüchtlingsrat eine Erklärung, mit der er zur Solidarität mit den Geflüchteten und Unterstützung dieses Protestmarsches aufruft. Die Erklärung wird von einem breiten Spektrum sozialer und politischer Gruppen und Einzelpersonen unterstützt. So solidarisieren sich u.a. der Landesverband Saarland der AWO, die Saarländische Armutskonferenz, die Aktion 3. Welt Saar oder Einzelpersonen wie der Schriftsteller Gerhard Bungert und der geistliche Beistand von Pax Christi Deutschland, Horst-Peter Rauguth mit dem Anliegen der Flüchtlinge. Auch die Kooperation des Flüchtlingsrates mit den saarländischen Gemeinden bzw. der evangelischen und der katholischen Kirche St. Peter in Merzig beim Organisieren der Übernachtungsplätze ging bisher unbürokratisch vonstatten.
"Es ist offensichtlich, dass in den letzten Jahren nicht nur die Proteste von Flüchtlingen sondern auch die Solidarität mit ihnen zugenommen haben. Die Hungerstreiks, Protestmärsche oder Camps in den Innenstädten der Geflüchteten sind ein deutliches Zeichen gegen eine systematische Politik der Diskriminierung und Ausgrenzung.", erklärte Roland Röder weiter und erinnerte daran, dass 2010 im Flüchtlingslager Lebach Hunderte von Flüchtlingen einen Boykott der Lebensmittelpakete organisierten. Die Botschaft all dieser Proteste sei klar, so Roland Röder, Flüchtlinge hätten es satt, immer wieder nur Objekt staatlicher Politik, Bevormundung und Betreuung zu sein. Die Forderungen des Marsches für die Freiheit zielten auf Selbstbestimmung und Menschenrechte.
Der Saarländische Flüchtlingsrat ruft dazu auf, sich massenhaft an den Grenzübertritten in Saargemünd (26. Mai) und Perl (1. Juni) sowie an den Aktionen in Saarbrücken (27.Mai) zu beteiligen. Wörtlich heißt es in der Erklärung u.a.: "Widersetzt euch auch im Alltag rassistischen und diskriminierenden Zuschreibungen, wenn im Zusammenhang mit Geflüchteten von 'illegalen Einwanderern', 'Sicherheitsrisiken', 'dem Ansturm der Armen' oder in Bezug zur Fluchthilfe von 'Schleuserkriminalität' die Rede ist."
Zum Hintergrund: Rund eine Woche vor den Wahlen zum EU- Parlament startet am 18. Mai in Kehl ein fünfwöchiger, selbstorganisierter Marsch von Flüchtlingen und Migrant_innen in Richtung Straßburg, Saarbrücken, Schengen und Brüssel. Nach zwei Tagen Aufenthalt in Straßburg und verschiedenen Aktionen geht es dann am 20. Mai weiter Richtung Saarland, wo der Marsch am 26. Mai ankommen wird. Nach den Stationen Saarbrücken, Völklingen, Saarlouis, Merzig und Perl geht es über Luxemburg weiter nach Brüssel, wo anlässlich des EU-Gipfels am 26. und 27. Juni eine Aktionswoche gegen die europäische Migrations- und Asylpolitik geplant ist: Für Bewegungsfreiheit und Bleiberecht für alle; gegen die Verhaftungen und Abschiebungen von Geflüchteten und Migrant_innen; gegen das europäische Grenzregime.
Die voraussichtlichen Termine der Route im Saarland: Montag, 26.05. Grenzüberquerung in Saargemünd Dienstag, 27.05. Kundgebung in Saarbrücken
Mittwoch, 28.05. Völklingen
Donnerstag, 29.05. Saarlouis
Freitag, 30.05. Merzig
Samstag, 31.05. Perl
Sonntag, 01.06. Grenzüberquerung in Perl und Kundgebung in Schengen
Zeitliche Verzögerungen sind möglich.
Der Solidaritätsaufruf im Wortlaut und seine Unterstützer: http://www.asyl-saar.de/dokumente/SFR_Aufruf.pdf
Weitere Infos finden Sie hier: http://freedomnotfrontex.noblogs.org/
Für Rückfragen der Medien an den Saarländischen Flüchtlingsrat: Roland Röder: 06872-9930-56
Themenwoche zum „march for freedom“ in Saarbrücken: http://finit.blogsport.de/2014/05/12/themenwoche-zur-unterstuetzung- des-protest-march-for-freedom/
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