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15.5.2013 / Nr. 9
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== „AfrikaBilder – Rassismus im Kinderbuch“. Vortrag zur N-Wort Debatte und kolonialen Afrikabildern: 24. Mai 2013, Saarbrücken ==
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Die Ankündigung des Verlages das Wort „Neger“ aus dem Kinderbuch „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler zu streichen, löste eine heftige pro und contra Debatte aus. Die einen schworen auf die Unveränderbarkeit von Literatur, die anderen begrüßten die Streichung eines offensichtlich rassistischen Begriffes. Zu diesem aktuellen Thema bietet die Aktion 3.Welt Saar eine Vortragsveranstaltung an: „AfrikaBilder – Rassismus im Kinderbuch“, Freitag, 24. Mai 2013, 20 Uhr, Saarbrücken, Haus Afrika, Großherzog Friedrich Straße 37. Referentin ist Gertrud Selzer. Sie ist Vorstandsmitglied der Aktion 3.Welt Saar, selbstständige Buchhändlerin und hat zu dem Thema mehrere Artikel verfasst.
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Auch heute noch werden Menschen aus Afrika in öffentlichen Debatten gerne in einem Atemzug mit Tieren genannt sowie als irgendwie seltsam und exotisch hingestellt. Und Afrika ist schwarz. Afrika ist arm. Afrika ist ursprünglich. Afrika ist exotisch. Afrika ist unterentwickelt. Afrika leidet an Hunger, Krieg, Korruption, Naturkatastrophen und ethnischen Konflikten. All das „wissen“ wir in Europa über Afrika. Schließlich „braucht Europa ein unterentwickeltes Afrika, um sich selbst als entwickelt zu sehen“, so der Geograph Dr. Philippe Kersting von der Universität Mainz. Es ist beeindruckend, wie aktuell und deutungsmächtig koloniale Afrikabilder „in unseren Köpfen“ noch sind. „AfrikaBilder - Rassismus im Kinderbuch“ – ist eine Spurensuche der Aktion 3.Welt Saar. Am Beispiel Afrikas nimmt die Referentin den offenen und versteckten Rassismus in deutschen Kinder-  und Jugendbüchern unter die Lupe. Sie präsentiert alte und neue Kinderbücher und zeigt, wie sich die große nationale Politik auch im scheinbar unpolitischen Kinderbuch niederschlägt.
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Neben einem historischen Abriss, der anschaulich macht, wie bereits die deutsche Kolonialzeit in Kinderbüchern dargestellt wurde, beschäftigt sie sich mit aktuellen Kinder-  und Jugendbüchern. Sie stellt positive wie negative Beispiele dar und präsentiert Kriterien für eine nicht-rassistische Buchauswahl. Ein Kapitel widmet sich dem Afrikabild in den Kinder-  und Jugendbüchern der DDR. Der Einfluss dieser Bücher in der Erziehung ist unterschiedlich groß. Sie sind ein Spiegelbild der herrschenden Werte einer Gesellschaft. Und dazu gehört auch der Blick auf das „Fremde“, auf die „Anderen“. Wer sind beispielsweise die Helden - Leute, die im Land leben, oder bilden Einheimische nur eine exotische Kulisse für weiße Hauptdarsteller? Wie wird Afrika dargestellt? Reduziert auf Hunger, Not und Elend? Sind die Illustrationen klischeehaft oder haben auch Schwarze individuelle Gesichtszüge? Werden Menschen anderer Kulturen pauschal als gut oder schlecht dargestellt? Die Veranstaltung der Aktion 3.Welt Saar (www.a3wsaar.de) findet im Rahmen des Deutschen Entwicklungstages, 25.Mai 2013 (www.entwicklungstag.de) statt.
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Hintergrundinformationen:
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Ein Radio-Interview mit Gertrud Selzer zur N-Wort Debatte im Freien Radio Erfurt: http://goo.gl/kJBwl. Das Interview wird fleißig und kontrovers kommentiert. Und wie so oft in Deutschland, gibt es dann auch solche Kommentare: „Ihr seid schlimmer als die Bücher verbrennenden Hohlköpfe während des 1000 Jährigen Reiches. Wer schützt uns vor solchen Wirrköpfen???“, „Aus Geschichtsbüchern wird ja auch nicht Hitler entfernt.“
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Gertrud Selzer hat für die Aktion 3.Welt Saar die Flugschrift mit verfasst: "10 Kleine Negerlein - AfrikaBilder & Rassismus im Kinderbuch": http://goo.gl/OQhwi

Version vom 30. Dezember 2018, 01:45 Uhr

15.5.2013 / Nr. 9

„AfrikaBilder – Rassismus im Kinderbuch“. Vortrag zur N-Wort Debatte und kolonialen Afrikabildern: 24. Mai 2013, Saarbrücken

Die Ankündigung des Verlages das Wort „Neger“ aus dem Kinderbuch „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler zu streichen, löste eine heftige pro und contra Debatte aus. Die einen schworen auf die Unveränderbarkeit von Literatur, die anderen begrüßten die Streichung eines offensichtlich rassistischen Begriffes. Zu diesem aktuellen Thema bietet die Aktion 3.Welt Saar eine Vortragsveranstaltung an: „AfrikaBilder – Rassismus im Kinderbuch“, Freitag, 24. Mai 2013, 20 Uhr, Saarbrücken, Haus Afrika, Großherzog Friedrich Straße 37. Referentin ist Gertrud Selzer. Sie ist Vorstandsmitglied der Aktion 3.Welt Saar, selbstständige Buchhändlerin und hat zu dem Thema mehrere Artikel verfasst.

Auch heute noch werden Menschen aus Afrika in öffentlichen Debatten gerne in einem Atemzug mit Tieren genannt sowie als irgendwie seltsam und exotisch hingestellt. Und Afrika ist schwarz. Afrika ist arm. Afrika ist ursprünglich. Afrika ist exotisch. Afrika ist unterentwickelt. Afrika leidet an Hunger, Krieg, Korruption, Naturkatastrophen und ethnischen Konflikten. All das „wissen“ wir in Europa über Afrika. Schließlich „braucht Europa ein unterentwickeltes Afrika, um sich selbst als entwickelt zu sehen“, so der Geograph Dr. Philippe Kersting von der Universität Mainz. Es ist beeindruckend, wie aktuell und deutungsmächtig koloniale Afrikabilder „in unseren Köpfen“ noch sind. „AfrikaBilder - Rassismus im Kinderbuch“ – ist eine Spurensuche der Aktion 3.Welt Saar. Am Beispiel Afrikas nimmt die Referentin den offenen und versteckten Rassismus in deutschen Kinder- und Jugendbüchern unter die Lupe. Sie präsentiert alte und neue Kinderbücher und zeigt, wie sich die große nationale Politik auch im scheinbar unpolitischen Kinderbuch niederschlägt.

Neben einem historischen Abriss, der anschaulich macht, wie bereits die deutsche Kolonialzeit in Kinderbüchern dargestellt wurde, beschäftigt sie sich mit aktuellen Kinder- und Jugendbüchern. Sie stellt positive wie negative Beispiele dar und präsentiert Kriterien für eine nicht-rassistische Buchauswahl. Ein Kapitel widmet sich dem Afrikabild in den Kinder- und Jugendbüchern der DDR. Der Einfluss dieser Bücher in der Erziehung ist unterschiedlich groß. Sie sind ein Spiegelbild der herrschenden Werte einer Gesellschaft. Und dazu gehört auch der Blick auf das „Fremde“, auf die „Anderen“. Wer sind beispielsweise die Helden - Leute, die im Land leben, oder bilden Einheimische nur eine exotische Kulisse für weiße Hauptdarsteller? Wie wird Afrika dargestellt? Reduziert auf Hunger, Not und Elend? Sind die Illustrationen klischeehaft oder haben auch Schwarze individuelle Gesichtszüge? Werden Menschen anderer Kulturen pauschal als gut oder schlecht dargestellt? Die Veranstaltung der Aktion 3.Welt Saar (www.a3wsaar.de) findet im Rahmen des Deutschen Entwicklungstages, 25.Mai 2013 (www.entwicklungstag.de) statt.

Hintergrundinformationen:

Ein Radio-Interview mit Gertrud Selzer zur N-Wort Debatte im Freien Radio Erfurt: http://goo.gl/kJBwl. Das Interview wird fleißig und kontrovers kommentiert. Und wie so oft in Deutschland, gibt es dann auch solche Kommentare: „Ihr seid schlimmer als die Bücher verbrennenden Hohlköpfe während des 1000 Jährigen Reiches. Wer schützt uns vor solchen Wirrköpfen???“, „Aus Geschichtsbüchern wird ja auch nicht Hitler entfernt.“

Gertrud Selzer hat für die Aktion 3.Welt Saar die Flugschrift mit verfasst: "10 Kleine Negerlein - AfrikaBilder & Rassismus im Kinderbuch": http://goo.gl/OQhwi

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