Datei:2012-12 Saarlouis Gegen das Vergessen.pdf

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Gegen das Vergessen


Orte des NS-Terrors und Widerstandes im Landkreis Saarlouis

Inhaltsverzeichnis VorwortS. 3Zwischen Deutschland und Frankreich: Der Landkreis Saarlouis S. 5Widerstand und Terror in der NS – ZeitS. 6Die Hölle von GursS. 7Jüdisches Leben ausgelöscht – Synagogen im Landkreis wurden in der Pogromnacht geschändet S. 9Bous: Fritz Dobisch, saarländischer Gewerkschaftsvorsitzender – von den Nazis ermordetS. 10Dillingen: Der Katholik Jakob Burger und die Jüdin Hannelore Baron S. 11Ensdorf: Gräberfeld für die ausländischen Toten der Ensdorfer GrubenlagerS. 12Lebach: Widerstand und ZwangsarbeitS. 13Nalbach: Drei Widerstandskämpfer – ein Katholik, ein Antifaschist, ein SozialdemokratS. 14Rehlingen-Siersburg: Niemand wollte helfenS. 15Saarlouis: Ein Schustermeister und ein Polizist widersetzen sichS. 16Saarwellingen: »Jetz krien die Juden Schläh!«S. 17Schmelz: Antifaschisten auf SchmugglerpfadenS. 18Schwalbach: Johannes Bernhard Schulz und Willi Kiefer – Ein streitbarer Pfarrer und ein KommunistS. 19Überherrn: Eine starke NSDAP und ein Pfarrer in HaftS. 20Wadgassen: Judenfrei und Zwangsarbeit für RöchlingS. 21Wallerfangen: Zwangsarbeiterlager auf dem GauS. 22Unsere Quellen & ein Dankeschön S. 23Literaturhinweise S. 24Was folgt daraus für die Zukunft? Vier VorschlägeS. 26Impressum, Die HerausgeberS. 27

Die große Politik im Kleinen – Lernorte der Erinnerung Ziel der vorliegenden Publikation ist es, Orte des nationalsozialis-tischen Terrors und des Widerstandes im Landkreis Saarlouis zubenennen, sie gleichfalls als Lernorte der Geschichte erfahrbar zumachen. Es soll gezeigt werden, wie sich die nationalsozialisti-sche Politik von 1933 (bzw. 1935) bis 1945 auch in der be-schaulichen Region des heutigen Landkreises abspielte: Es gabTäter, Opfer und Verweigerer. Grundlage und Ausgangspunkt unserer Auseinandersetzung mitdem Nationalsozialismus ist zweierlei: Zum einen die Annahme,dass Auschwitz einen Zivilisationsbruch darstellt(e), wie es derdeutsche Historiker Dan Diner, der in Deutschland und Israel lehrtund lebt, treffend formulierte. Und zum anderen die Erkenntnis,dass der Staat Israel eine der ganz wenigen materiellen Konse-quenzen aus dem Nationalsozialismus ist, dem unsere Sympathiegehört. Er ist der Schutzraum für Juden und Jüdinnen, der demWirken von Antisemiten Grenzen setzt. Hätte es Israel bereits1933 gegeben, so wäre der Holocaust so nicht durchführbar ge-wesen. Er war durchführbar, weil es den Nazis gelang, ihren Vernich-tungswahn gegen Juden und Jüdinnen aufs engste mit den tech-nischen Möglichkeiten zu verbinden. Alle Facetten dessen, wasGesellschaft ausmacht – Naturwissenschaft, Geisteswissenschaft,Verwaltung, Staatsgewalt, Vereine, Verbände etc. – wurden in denDienst der Judenvernichtung gestellt. Den Nazis gelang etwas,was vor ihnen niemand gelang. Es gelang ihnen, das Handelneines Menschen von der moralisch-ethischen Dimension zu tren-nen, die dem Handeln Orientierung und Richtung gibt. Es gabkein moralisch-ethisches richtig und falsch mehr. Die Kategorienrichtig und falsch fanden lediglich noch Anwendung hinsichtlichder Frage, ob jemand seine Pflicht getan hat oder nicht. Der ein-zelne Mensch ging in der Volksgemeinschaft auf.All dies geschah auch in den Kommunen des Landkreises Saarouis. Die große Politik fand auch im Kleinen statt und sie hatteMenschen, die handelten. So oder so. NS-Erinnerungsarbeit ist heute meist von zwei Annahmen geprägt,die wir nicht teilen. Zum einen fixiert sie sich gerne auf jungeMenschen. Dies ist nicht falsch, aber so wie der NS aus der Mitteder Gesellschaft kam, so erklärt sich die heutige, durch Studienbelegte Zustimmung für Antisemitismus in Höhe von 20 bis 30%nicht mit dem Blick auf Jugendliche allein. Deshalb müssen wirdie Mitte der Gesellschaft einbeziehen. Oder geht es bei dem pri-mären Blick auf Jugendliche darum, dass sich Ältere und Elternselbst von jeglichem Verdacht freisprechen wollen? Und ebensowenig darf sich NS-Erinnerungsarbeit einrichten beim Gedenkenan tote Juden und Jüdinnen. Dies ist ohne Zweifel richtig. Abersie sollte sich auch positiv zu den lebenden Juden und Jüdinnenund ihrem Staat Israel verhalten. Die von uns zusammen getragenen Orte des NS Terrors und Wi-derstandes sind eine Auswahl. Nicht alle werden erwähnt. Es istdas erste Mal, dass eine Darstellung den gesamten Landkreiseinbezieht. Das Geschäft der Aufklärung, dem sich auch die bei-den Autoren verpflichtet fühlen, ist ein mühsames und liefert nichtimmer die erhofften Ergebnisse. Aber es ist alternativlos. Mögeder Erkenntnisgewinn seine Früchte tragen.Hans-Peter KlauckRoland Röder 2. Vorsitzender der VereinigungGeschäftsführer für die Heimatkundeder Aktion 3.Welt Saarim Landkreis Saarlouis e.V.Saarlouis / Losheim am See im Dezember 2012

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