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25.Dezember 2012 / Nr. 21

„Brot statt Böller“ Appell einstellen. Lustfeindlichkeit und schlechtes Gewissen helfen nicht gegen Hunger - Kann denn Feiern Sünde sein? Andere Agrarpolitik ohne Gentechnik hilft gegen Hunger

Die Aktion 3.Welt Saar (A3WS) fordert Hilfsorganisationen auf, den Appell ‚Brot statt Böller’ einzustellen. „Der Aufruf trägt eine gehörige Portion Lustfeindlichkeit zur Schau und appelliert lediglich an das schlechte Gewissen“, so Hans Wolf vom Vorstand der Aktion 3.Welt Saar. „Auffallend ist, dass die Kritik am Silvesterfeuerwerk ansetzt, wenn „die breite Masse“ Raketen zündet, nicht aber am Feuerwerk „in den eigenen Reihen“, beispielsweise nach Klassik-Open-Air-Konzerten oder in Saarbrücken am Vorabend des Jahrestages der französischen Revolution“, so Hans Wolf. Der unterstellte Zusammenhang zwischen dem Silvesterfeuerwerk sowie Hunger und Armut in der Welt ist beliebig gewählt und existiert nicht. Genauso gut könnte man dazu aufrufen, keine Weihnachtsbäume, Bücher oder Jogginganzüge zu kaufen und Fußballspiele ausfallen zu lassen. Nach der Logik der Brot statt Böller – Befürworter wäre auch das Trinken von Wein „Ein sehr kurzer Spaß, der niemandes Leben lebenswerter macht – auch das eigene nicht“, so der aktuelle „Brot statt Böller Aufruf, 2012. „Der Einsatz für Gerechtigkeit und Solidarität führt ins Leere, wenn er mit einer Leidensmiene und dem moralischen Zeigefinger einher geht“, meint Hans Wolf. Zum Wesen des Menschen gehört in allen Kulturen das Feiern, der Rausch, die Verausgabung - für manche eben auch die Freude am Feuerwerk. Dies sollte respektiert werden. Dass Menschen hungern, obwohl es genügend Nahrungsmittel gibt, liegt ander Verteilung und an der Verwendung von Nahrungsmitteln als Viehfutter. Denn Hunger ist kein Schicksal, sondern wird gemacht.

Um Hunger zu bekämpfen schlägt der aktuelle Weltagrarbericht eine andere Agrarpolitik vor. Dazu gehört die Abkehr von der viel gepriesenen Liberalisierung des Welthandels und von der Vorrangpolitik für Gentechnik. Stattdessen muss weltweit die bäuerliche Landwirtschaft den Vorzug vor der industriellen Landwirtschaft bekommen. Neuerdings konkurriert der Anbau „nachwachsender Rohstoffe“ in der 3.Welt für den Bioboom in Europa mit dem Anbau von Nahrungsmitteln. Umgekehrt sorgen Agrarexporte aus Europa - vor allem Milch und Fleisch – dafür, dass Märkte in der 3.Welt zusammenbrechen, bäuerliche Existenzen vernichtet werden und Menschen verhungern.

Informationen: Aktion 3.Welt Saar, Weiskirchener Str. 24, 66679 Losheim am See, Tel 06872/9930-56, www.a3wsaar.de, E-Mail: mail@a3wsaar.de

Hintergrundinformationen:

„Wir haben Agrarindustrie satt“ – Demo, 19.1.2013, Berlin. Gemeinsam mit 40 anderen Agrar- und Umweltorganisationen arbeitet die Aktion 3.Welt Saar aktiv mit im Trägerkreis von "Meine Landwirtschaft - unsere Wahl" und organisiert zum Auftakt der Grünen Woche am 19.1.2013 in Berlin eine Demonstration für eine bäuerliche Landwirtschaft. Im Januar 2012 nahmen zwischen 15.000 und 20.000 Menschen an dieser Demonstration teil: http://goo.gl/gjj0T

Über die fragwürdige Rolle von Agrotreibstoffen informiert die Flugschrift der Aktion 3.Welt Saar: „Agrotreibstoffe – E10 weder öko noch fair. Warum Energie dezentral produziert werden soll.“ Gemeinsam heraus gegeben mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. http://goo.gl/0SM9V

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