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21. September 2010 Nr. 17

Europa braucht ein unterentwickeltes Afrika, um sich selbst als entwickelt zu sehen.

"AfrikaBilder – jenseits von Sonne, Safari & Bürgerkrieg" – Veranstaltungsreihe vom 19. September bis 3. Oktober - 3 Veranstaltungen in Saarbrücken

Warum hat Deutschland ein Entwicklungshilfeministerium, aber kein afrikanisches Land ein Ministerium zur Entwicklung Europas? "AfrikaBilder – jenseits von Sonne, Safari & Bürgerkrieg" nennt sich eine zweiwöchige Veranstaltungsreihe (19.9.-3.10.) der Aktion 3.Welt Saar. Sie hinterfragt die gängigen "AfrikaBilder" – Afrika ist schwarz, arm, ursprünglich, unterentwickelt etc -, die oft mehr über uns selbst als über Afrika aussagen. Oder stimmt es etwa, dass Europa ein unterentwickeltes Afrika braucht, um sich selbst als entwickelt zu sehen, wie es einer der Referenten formuliert? Die nächsten drei Veranstaltungen finden im Saarland statt:

- Samstag, 25.September, "General Paul von Lettow-Vorbeck – Kolonialheld für Kaiser und Führer – Ehrenbürger der Stadt Saarlouis", Saarbrücken, 20 Uhr, Haus Afrika, Stengelstraße 5, Referent: Roland Röder, Aktion 3. Welt Saar. Die Stadt Saarlouis hat auf die Kritik an der Ehrung von Lettow-Vorbeck reagiert und den Straßennamen geändert. Was fehlt ist jedoch ein würdevolles Gedenken an die Opfer und die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft.

- Montag, 27. September, Film "Frankreich und seine Befreier" (La France et ses liberateurs), Frankreich, 2009, m.d.U. Nach dem Film: Diskussion mit dem Regisseur Charles Onana, Kamerun / Paris; Saarbrücken, 20 Uhr, Filmhaus, Mainzer Str. 8. Die Befreiung vom Nationalsozialismus war auch das Werk von Hunderttausenden schwarzer Kolonialsoldaten in der französischen Armee. Dies wird in Frankreich wie in Deutschland gerne verdrängt. Der Regisseur hat unbekannte und prominente Kriegsteilnehmer interviewt.

- Dienstag, 28. September, "Europa im afrikanischen Spiegel: Was erzählen uns die europäischen Afrikabilder über Europa?", Saarbrücken, 20 Uhr Galerie im Filmhaus, Mainzer Str.8, Referent: Dr. Philippe Kersting, Johannes Gutenberg-Universität Mainz Mit einem ver - rückten Blick auf die Welt möchte der Referent zeigen, dass unsere Beschreibungen und Darstellungen von Afrika mehr über unser uns selbst, als über Afrika aussagen. So liegt die Schwärze des "schwarzen Kontinents" nicht in Afrika, sondern im europäischen Blick auf Afrika. Zahlreiche "Probleme" des afrikanischen Kontinents entstehen erst im europäischen Blick auf Afrika.

Das ausführliche 12-seitige Programmheft gibt es kostenlos bei: Aktion 3.Welt Saar, Weiskirchener Str. 24, 66679 Losheim am See, Telefon 06872 / 9930-56, mail@a3wsaar.de und zum Download unter www.a3wsaar.de

Programmheft http://www.a3wsaar.de/uploads/media/afrikaBilder_zweiseitig_19_Sept_3_Okt.pdf

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