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Thomas Haury: Das Verhältnis von Antizionismus und Antisemitismus in der DDR

, Vortrag mit Diskussion, VHS Trier, Domfreihof 1b, 54290 Trier, 25.08.2008, 20 Uhr

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft AG Trier und die Aktion 3. Welt Saar laden am 25. August um 20 Uhr in die VHS zu einem Vortrag mit dem Freiburger Soziologen und Historiker Dr. Thomas Haury über das Verhältnis von Antizionismus und Antisemitismus in der DDR im Rahmenprogramm der Ausstellung "'Das hat es bei uns nicht gegeben' - Antisemitismus in der DDR" ein, die bis zum 7. September in der VHS zu sehen ist.

Um die Jahreswende 1952/53 floh über ein Viertel der in der DDR lebenden Juden nach Westberlin. Auslöser der Massenflucht war die ostblockweite Verfolgung von „Zionisten“: In Prag hatte der Schauprozess gegen den ehemaligen KP-Generalsekretär Rudolf Slánský und dreizehn hohe Parteifunktionäre wegen „zionistischer Verschwörung“ mit elf Todesurteilen geendet; fast alle Hingerichteten waren jüdischer Herkunft. In Moskau wurden jüdische Kreml- Ärzte wegen eines angeblichen Mordkomplotts gegen die Führung der KPdSU festgenommen; ihnen drohte ebenfalls der Tod.

Auch in der DDR wurden – nur sieben Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus – jüdische SED-Mitglieder verhaftet. Im Neuen Deutschland beschuldigte das Zentralkomitee der SED hohe Parteifunktionäre, sie wären “zionistische Agenten”, die zugunsten “jüdischer Kapitalisten” die “Ausplünderung des deutschen Volkes” betrieben hätten. Nur Stalins Tod verhinderte einen antizionistischen Schauprozess in der DDR.

Für diese antisemitische Repressionwelle in der DDR war keineswegs nur Stalin verantwortlich: Die SED leistete ihren eigenständigen Beitrag dazu – zu gut harmonierte der als Antizionismus kaschierte Antisemitismus mit dem Marxismus-Leninismus und dem deutschen Bedürfnis nach Entlastung.

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung und ist gefördert im Rahmen des Bundesprogramms "Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie" des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

Informationen zum Vortragsgast: Dr. Thomas Haury, Soziologe und Historiker, Freiburg. Veröffentlichungen (Auswahl):

Antisemitismus von links. Kommunistische Ideologie, Nationalismus und Antizionismus in der frühen DDR, Hamburg 2002

„Das ist Völkermord!“ Das antifaschistische Deutschland im Kampf gegen den „imperialistischen Brückenkopf Israel“ und gegen die deutsche Vergangenheit. In: Brosch, Matthias u. a. (Hg.): Exklusive Solidarität. Linker Antisemitismus in Deutschland, Berlin 2007, S. 285-300

HAURY, Thomas: Von „den Finanzkapitalisten“ zu „den Zionisten“ - das „werktätige Volk“ und seine Feinde. Spezifika des Wechselspiels von kommunistischem Selbst- und Feindbild in der frühen DDR, in: SATJUKOW, Silka; GRIES, Rainer (Hg.): Unsere Feinde. Konstruktionen des Anderen im Sozialismus. Leipzig 2004, S. 107-126

Antisemitismus in der DDR: www.bpb.de/themen/I2CRVI.html

Für Rückfragen: Deutsch-Israelische Gesellschaft AG Trier, Johannes Platz, www.dig-trier.de, e-mail: johannes.platz@uni-trier.de Aktion 3. Welt Saar, Weiskirchener Str. 24, 66679 Losheim am See, Tel. 06872/9930-56, mail@a3wsaar.de, www.a3wsaar.de [Kategorie:Kontinente und Länder und Regionen]]

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