Datei:2007-05-30 (13) pe-palmoel-kraftwerk-sls.pdf

Aus Archiv der Aktion 3.Welt Saar
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Originaldatei(1.240 × 1.753 Pixel, Dateigröße: 149 KB, MIME-Typ: application/pdf)

30.Mai 2007 Nr.13

Zum geplanten Biomasse Kraftwerk in Dillingen /Saarlouis

Verbrennung von 90.000 Tonnen Palmöl zerstört Regenwald. Bisher kein Palmöl aus zertifiziertem Anbau verfügbar Norden wirtschaftet auf Kosten der 3. Welt

„Die geplante Genehmigung des so genannten Biomasse Kraftwerks durch das saarländische Umweltministerium ist weder ein Beitrag zur sauberen Energieerzeugung noch zu einer Politik der Nachhaltigkeit“. So kommentiert Roland Röder, Geschäftsführer der „Aktion 3. Welt Saar“ die angekündigte Verbrennung von 90.000 Tonnen Palmöl im geplanten Kraftwerk im Saarhafen Dillingen/Saarlouis. Während sich der Umweltausschuss im Stadtrat Dillingen gegen die Anlage ausspricht, ist der „Ausschuss für Stadtplanung Bauen und Umwelt“ in Saarlouis mit den Stimmen von CDU und SPD dafür. Der Stadtrat Saarlouis selbst hat bisher noch keine Entscheidung gefällt. Diese könnte in der nächsten Sitzung des Sadtrates am 5. Juli fallen. Die landeseigenen „Hafenbetriebe Saarland GmbH“ – Vorsitzender des Aufsichtsrates ist Wirtschaftsstaatssekretär Albert Hettrich – stellen mehrere Hektar Land für den Kraftwerksbau zur Verfügung.

Das Gros des weltweit produzierten Palmöls kommt aus Plantagen in Indonesien und auf Malaysia, die durch Brandrodung von Regenwald entstehen. Dabei werden die im tropischen Regenwald lebenden Menschen von ihrem Land vertrieben und damit zu Umweltflüchtlingen. Dies ist ein typisches Beispiel dafür, dass die Industrieländer im Norden auf Kosten der Länder der so genannten 3. Welt im Süden wirtschaften und leben.

Die von Umweltstaatssekretär Rainer Grün im Saarländischen Rundfunk geäußerte Zustimmung zu solchen Anlagen, sofern sie mit Öl aus zertifiziertem Anbau betrieben werden, ist eine ökologische Luftnummer. „Es gibt zur Zeit nirgendwo auf der Welt Palmöl, das von unabhängiger Seite zertifiziert und als ökologisch unbedenklich bewertet wird“, so Röder. Das Palmöl wird dabei rund 10.000 km weit transportiert und muss sowohl bei Transport wie auch bei der Lagerung konstant auf 34 Grad Celsius gehalten werden. „Letztlich wird mit dem positiv besetzten Begriff „Biomasse-Kraftwerk“ nur kaschiert, dass in Dillingen / Saarlouis zukünftig Regenwald sprichwörtlich verheizt wird“, so Röder.

Dateiversionen

Klicke auf einen Zeitpunkt, um diese Version zu laden.

Version vomVorschaubildMaßeBenutzerKommentar
aktuell19:45, 9. Dez. 2018Vorschaubild der Version vom 9. Dezember 2018, 19:45 Uhr1.240 × 1.753 (149 KB)Maintenance script (Diskussion | Beiträge)
  • Du kannst diese Datei nicht überschreiben.

Keine Seiten verwenden diese Datei.

Metadaten