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19.August2006 Nr.27

Zum aktuellen Vorstoß von neun CDU-Bundesländern für Atomenergie:

Atomenergie ist ökologisch verantwortungslos. Rotgrün erhält verspätete Quittung für Kompromissbereitschaft gegenüber Atomindustrie

„Ich halte das Festhalten an Atomenergie für eine energiepolitische Kamikazeaktion und ökologische Verantwortungslosigkeit gegenüber unseren Kindern.“ So kommentiert Ingrid Röder vom Vorstand der „Aktion 3. Welt Saar“ den aktuellen Vorstoß von neun unionsregierten Bundesländern, nicht aus der Atomenergie auszusteigen. „Zum einen ist Atomenergie nicht beherrschbar und zum anderen gibt der Atommüll einige tausend Jahre lang radioaktive Strahlen ab“, so Röder. Eine vorsorgende Energiepolitik hingegen, die auf regenerative Energien setzt, bürdet nachfolgenden Generationen nicht die gesundheitlich zerstörerischen Folgen für unsere verfehlte Energiepolitik auf.

„Mit der Debatte, den so genannten Atomausstieg rückgängig zu machen, erhalten SPD und Grüne nachträglich die Quittung für ihre Kompromissbereitschaft gegenüber der Atomindustrie“, kommentiert Ingrid Röder. Mit dem „Atomkompromiss“ vom 15. Juni 2000 ist Rotgrün den Atomkraftwerks-Betreibern hinsichtlich Restlaufzeit großzügig entgegengekommen, anstatt die rechtlichen Möglichkeiten für einen sofortigen Ausstieg zu nutzen. Der so genannte „Atomkompromiss“ wurde gegen den ausdrückliche Empfehlung der Anti-Atom-Bewegung getroffen. „Wer Energiekonzernen, die auf Atomenergie setzen, in Verhandlungen entgegenkommt, darf sich nicht wundern, wenn diese die erstbeste Gelegenheit für ein Rollback nutzen und sich nicht an unterschriebene Vereinbarungen halten möchten, so Röder. Weitere Informationen: „Aktion 3. Welt Saar“, Telefon 06872 / 9930-56, E-Mail: a3wsaar@t-online.de, www.a3wsaar.de

Die „Aktion 3. Welt Saar“ ist Teil der Anti-Atom-Bewegung und aktuell in den Widerstand gegen das geplante Atommülllendlager Bure in Frankreich / Lothringen involviert.