Datei:2005-10-29 (46) pe2-saarlouis-yeboah-prozess.pdf

Aus Archiv der Aktion 3.Welt Saar
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29. Oktober 2005 Nr. 46

Zum Prozess der Stadt Saarlouis wegen des Anbringens einer Gedenktafel für Flüchtling Samuel Yeboah am Rathaus:

Peinlicher Erfolg für die Stadt Saarlouis. Gewonnener Prozess kaschiert menschenrechtliches Defizit. AKTION 3.WELT SAAR übernimmt Schadensersatz und richtet Spendenkonto für Prozesskosten ein

„Der mit sagenhaften 134,50 Euro Schadensersatz gewonnene Prozess der Stadt Saarlouis vor dem Amtsgericht Saarbrücken wegen des Anbringens einer Gedenktafel für den ermordeten Samuel Yeboah ist ein juristischer Erfolg voller politischer Peinlichkeit und Rechthaberei. Er kaschiert ein gravierendes menschenrechtliches Defizit, das darin besteht, dass bis heute in der Stadt Saarlouis nichts an Samuel Yeboah erinnert“, so Gertrud Selzer vom Vorstand der „Aktion 3.Welt Saar“. Yeboah wurde 1991 durch einen Brandanschlag ermordet. Zehn Jahre später organisierten im Jahr 2001 verschiedene antifaschistische Gruppen eine Gedenkveranstaltung, nach deren Ende eine Gedenktafel am Rathaus angebracht wurde. „Wir haben zwar seitens der „Aktion 3.Welt Saar“ die Gedenkveranstaltung 2001 nicht mitorganisiert, werden jetzt aber die Schadenseratzsumme von 134,50 € übernehmen sowie ein Spendenkonto für die Prozess- und Verfahrenskosten einrichten“, so Selzer: Postbank Saarbrücken, Konto Nr. 1510 663, BLZ 590 100 66, Stichwort: „Gedenktafel“, Kontoinhaberin ist die “Aktion 3.Welt Saar“. Eventuelle Überschüsse werden für die weitere Arbeit des Gedenkens an Samuel Yeboah verwendet.

Die Entscheidung des Amtsgerichts mag bei einer engen juristischen Auslegung nachvollziehbar sein. „Entscheidend ist für uns die politische Penetranz, mit der die Stadtverwaltung Saarlouis seit Jahren diejenigen zu belangen versucht, die an Samuel Yeboah erinnern wollen. Wer mit Pedanterie über Jahre hinweg 134,50 Euro Schadensersatz eintreibt, handelt aus innerer Überzeugung.“ Das beharrliche Nicht-Gedenken der Stadt Saarlouis an Samuel Yeboah macht nur dann einen Sinn, wenn verschwiegen werden soll, dass es Täter gab.

Unabhängig davon spricht sich die AKTION 3.WELT SAAR nach wie vor für einen Runden Tisch aus, um gemeinsam mit allen Interessierten eine Initiative für das Gedenken an Samuel Yeboah zu ergreifen.

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