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4.Oktober 2005 Nr. 42
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Zum Prozess am 6.Oktober wegen des Anbringens einer Gedenktafel für den Flüchtling Samuel Yeboah am Rathaus Saarlouis:
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== Stadt Saarlouis soll Klage zurück nehmen. „Aktion 3.Welt Saar“ regt öffentliches Gedenken für ermordeten Flüchtling an ==
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„Ich habe kein Verständnis für diesen Prozess. Die Stadt Saarlouis sollte stolz darauf sein, dass es noch Menschen mit Zivilcourage gibt, die an den 1991 in Saarlouis ermordeten Flüchtling Samuel Yeboah erinnern und die Mauer des Schweigens nicht hinnehmen. Deswegen soll die Stadt die Klage zurück nehmen.“ So kommentiert Gertrud Selzer vom Vorstand der „Aktion 3.Welt Saar“ den bevorstehenden Prozess am 6.Oktober 2005 wegen des Anbringens einer Gedenktafel vor dem Amtsgericht Saarbrücken, Franz Josef Röder Straße 13. Am 19. September 2001 hatten verschiedene antifaschistische Gruppen, darunter auch die Antifa Saar, zu einer Gedenkveranstaltung für Samuel Yeboah nach Saarlouis aufgerufen. Im Anschluss daran wurde am Rathaus Saarlouis eine Gedenktafel für Yeboah angebracht. Nun möchte die Stadt Saarlouis vom Anmelder die Kosten für das Abmontieren der Tafel ersetzt haben.
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„Bis heute erinnert nichts in Saarlouis an den Flüchtling Samuel Yeboah, der durch einen Brandanschlag auf seine damalige Wohnung ermordet wurde. Statt dessen rühmt sich die Stadt bis heute Geburtsort des Generals Paul von Lettow-Vorbeck zu sein“, so Selzer. An dessen Geburtshaus in der Fußgängerzone ist eine Tafel angebracht mit der Aufschrift :“Der unbesiegte ritterliche Verteidiger Deutsch-Ostafrikas im Weltkriege 1914-1918 General von Lettow-Vorbeck wurde am 20.3.1870 in diesem Hause geboren.“ General Paul von Lettow Vorbeck war 1904 maßgeblich an der gezielten Ermordung von tausenden Hereros im heutigen Namibia beteiligt und im 1.
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Weltkrieg für den verlustreichen Hinhaltekrieg in Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania. „Für mich ist es unverständlich, wie man einerseits stolz auf einen solchen „Mordsgeneral“ ist und gleichzeitig die Ermordung von Samuel Yeboah bis heute weitestgehend mit Schweigen kommentiert“, meint Selzer. Die „Aktion 3.Welt Saar“ regt deshalb an, dass sich alle Interessierten an einen Tisch setzen und gemeinsam die Initiative ergreifen, um mit einer Gedenktafel öffentlich an Samuel Yeboah zu erinnern.
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Aktuelle Version vom 26. Dezember 2018, 20:16 Uhr

4.Oktober 2005 Nr. 42

Zum Prozess am 6.Oktober wegen des Anbringens einer Gedenktafel für den Flüchtling Samuel Yeboah am Rathaus Saarlouis:

Stadt Saarlouis soll Klage zurück nehmen. „Aktion 3.Welt Saar“ regt öffentliches Gedenken für ermordeten Flüchtling an

„Ich habe kein Verständnis für diesen Prozess. Die Stadt Saarlouis sollte stolz darauf sein, dass es noch Menschen mit Zivilcourage gibt, die an den 1991 in Saarlouis ermordeten Flüchtling Samuel Yeboah erinnern und die Mauer des Schweigens nicht hinnehmen. Deswegen soll die Stadt die Klage zurück nehmen.“ So kommentiert Gertrud Selzer vom Vorstand der „Aktion 3.Welt Saar“ den bevorstehenden Prozess am 6.Oktober 2005 wegen des Anbringens einer Gedenktafel vor dem Amtsgericht Saarbrücken, Franz Josef Röder Straße 13. Am 19. September 2001 hatten verschiedene antifaschistische Gruppen, darunter auch die Antifa Saar, zu einer Gedenkveranstaltung für Samuel Yeboah nach Saarlouis aufgerufen. Im Anschluss daran wurde am Rathaus Saarlouis eine Gedenktafel für Yeboah angebracht. Nun möchte die Stadt Saarlouis vom Anmelder die Kosten für das Abmontieren der Tafel ersetzt haben.

„Bis heute erinnert nichts in Saarlouis an den Flüchtling Samuel Yeboah, der durch einen Brandanschlag auf seine damalige Wohnung ermordet wurde. Statt dessen rühmt sich die Stadt bis heute Geburtsort des Generals Paul von Lettow-Vorbeck zu sein“, so Selzer. An dessen Geburtshaus in der Fußgängerzone ist eine Tafel angebracht mit der Aufschrift :“Der unbesiegte ritterliche Verteidiger Deutsch-Ostafrikas im Weltkriege 1914-1918 General von Lettow-Vorbeck wurde am 20.3.1870 in diesem Hause geboren.“ General Paul von Lettow Vorbeck war 1904 maßgeblich an der gezielten Ermordung von tausenden Hereros im heutigen Namibia beteiligt und im 1. Weltkrieg für den verlustreichen Hinhaltekrieg in Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania. „Für mich ist es unverständlich, wie man einerseits stolz auf einen solchen „Mordsgeneral“ ist und gleichzeitig die Ermordung von Samuel Yeboah bis heute weitestgehend mit Schweigen kommentiert“, meint Selzer. Die „Aktion 3.Welt Saar“ regt deshalb an, dass sich alle Interessierten an einen Tisch setzen und gemeinsam die Initiative ergreifen, um mit einer Gedenktafel öffentlich an Samuel Yeboah zu erinnern.

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