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28. September 2005 Nr. 41

Zur Ankündigung, saarländische Grundschüler die Nationalhymne auswendig lernen zu lassen:

Ausdruck von verordnetem Nationalstolz Politisch falsches Signal

„Ich halte das erzwungene Lernen der Nationalhymne an saarländischen Grundschulen für einen Ausdruck von verordnetem Nationalstolz“. So kommentiert Gertrud Selzer vom Vorstand der „Aktion 3. Welt Saar“ die Ankündigung des saarländischen Kultusministers Schreier ab nächstem Schuljahr das Auswendiglernen der deutschen Nationalhymne zur Pflicht für Grundschüler und Grundschülerinnen zu machen.

Politisch kann diese Anordnung von Rechtsaußen leicht als falsches Signal verstanden werden. Allein um dieses Missverständnis auszuschließen, würde es sich schon anbieten, von diesem zweifelhaften Lernziel abzusehen.

„Es ist für mich auch nicht nachvollziehbar, dass man 6-10 jährige Schüler und Schülerinnen zwingt, ein Lied zu singen, dessen Entstehungsgeschichte sich ihnen auf Grund des Alters nicht erschließen kann“, meint Selzer. Die bisherige Regelung, das Lied in späteren Schuljahren, unter anderem im Musikunterricht zu behandeln und seine Entstehungsgeschichte mit einzubeziehen, ist dem viel zitierten mündigen Staatsbürger eher angemessen.