Datei:2004-12-26 (65) pe-boeller-04.pdf

Aus Archiv der Aktion 3.Welt Saar
Version vom 26. Dezember 2018, 20:00 Uhr von Max.gerlach (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Originaldatei(1.240 × 1.753 Pixel, Dateigröße: 90 KB, MIME-Typ: application/pdf)

Nr. 65 / 26. Dezember 2004

„Brot statt Böller“ Appell einstellen. Lustfeindlichkeit und schlechtes Gewissen helfen nicht gegen Hunger. Kann denn Feiern Sünde sein?

Die „Aktion 3.Welt Saar“ (A3WS) fordert Hilfsorganisationen auf, den Appell ‚Brot statt Böller’ einzustellen. „Der Aufruf trägt eine gehörige Portion Lustfeindlichkeit zur Schau. Mit seinem Appell an das schlechte Gewissen richtet er zudem politischen Flurschaden an“, so Roland Röder von der „Aktion 3.Welt Saar“. Der damit unterstellte Zusammenhang zwischen dem Sylvesterfeuerwerk sowie Hunger und Armut in der Welt ist beliebig gewählt und existiert nicht. Genauso gut könnte man dazu aufrufen, keine Bücher, Weihnachtsbäume oder Handys zu kaufen. „Der Einsatz für Gerechtigkeit und Solidarität führt ins Leere, wenn er mit einer Leidensmine und dem moralischen Zeigefinger einher geht“, so Röder. Zum Wesen des Menschen gehört in allen Kulturen das Feiern, der Rausch, die Verausgabung – für manche eben auch die Freude am Sylvesterfeuerwerk. Der Aufruf „Brot statt Böller“ ist dabei ungeeignet, um den Spendenrückgang bei Hilfsorganisationen aufzufangen.

Um Hunger zu bekämpfen ist eine andere Agrarpolitik nötig, vor allem die Abkehr von der viel gepriesenen Liberalisierung des Welthandels und der Vorrangpolitik für Gentechnik. Häufig werden in Ländern der so genannten 3.Welt auf besten Böden Futtermittel für die Industrieländer angebaut; zum Beispiel Soja in Brasilien. Aktuell beansprucht Europa 120.000 qkm Anbaufläche im Ausland; davon allein 60.000 qkm für Sojaanbau. Umgekehrt sorgen subventionierte Agrarexporte aus Europa - vor allem Milch und Fleisch – dafür, dass Märkte in der 3.Welt zusammenbrechen. Die EU-Subventionen für Agrarexporte müssen wegfallen. Sonst können ökonomisch schwache Länder der 3. Welt nicht mit der Europäischen Union konkurrieren. Ein Problem ist auch die von Industrieländern betriebene Biopiraterie, indem sie genetische Ressourcen der südlichen Länder in Besitz nehmen und gewinnbringend als Patente verkaufen. Heute werden weltweit genügend Nahrungsmittel produziert, so dass niemand hungern müsste. Dass Menschen hungern, liegt an der Verteilung und an der Verwendung von Nahrungsmitteln als Viehfutter. Hunger ist kein Schicksal, sondern wird gemacht. Weitere Informationen und einen Aufruf für eine gentechnikfreie Landwirtschaft gibt es kostenlos gegen Rückporto (1 €): Aktion 3.Welt Saar, Weiskirchener Str. 24, 66679 Losheim am See, Tel 06872 / 9930-56, www.a3wsaar.de

Dateiversionen

Klicke auf einen Zeitpunkt, um diese Version zu laden.

Version vomVorschaubildMaßeBenutzerKommentar
aktuell00:23, 6. Dez. 2018Vorschaubild der Version vom 6. Dezember 2018, 00:23 Uhr1.240 × 1.753 (90 KB)Maintenance script (Diskussion | Beiträge)
  • Du kannst diese Datei nicht überschreiben.

Keine Seiten verwenden diese Datei.

Metadaten