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Aus Archiv der Aktion 3.Welt Saar
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Nr. 41 / 29. Dezember 2003

„Brot statt Böller“ Appell einstellen. Lustfeindlichkeit und schlechtes Gewissen helfen nicht gegen Hunger. Kann denn Feiern Sünde sein?

„Der „Brot statt Böller“- Aufruf trägt eine gehörige Portion Lustfeindlichkeit zur Schau. Mit seinem Appell an das schlechte Gewissen richtet er zudem politischen Flurschaden an“, so Roland Röder von der „Aktion 3.Welt Saar“. Deshalb fordert die „Aktion 3.Welt Saar“ (A3WS) Hilfsorganisationen auf, den „Brot statt Böller“ - Aufruf zurückzuziehen. Der damit unterstellte Zusammenhang zwischen dem Sylvesterfeuerwerk sowie Hunger und Armut in der Welt ist beliebig gewählt und existiert nicht. Genauso gut könnte man dazu aufrufen, keine Bücher, Weihnachtsbäume oder Handys zu kaufen. „Der Einsatz für Gerechtigkeit und Solidarität führt ins Leere, wenn er mit einer Leidensmine und dem moralischen Zeigefinger einher geht“, so Röder. Zum Wesen des Menschen gehört in allen Kulturen das Feiern, der Rausch, die Verausgabung – für manche eben auch die Freude am Sylvesterfeuerwerk. Der Aufruf „Brot statt Böller“ soll nach Ansicht der A3WS für Zuwachs in der Spendenkasse sorgen.

Um Hunger zu bekämpfen ist eine andere Agrarpolitik nötig, vor allem eine Abkehr von der viel gepriesenen Liberalisierung des Welthandels. Häufig werden in Ländern der sogenannten 3.Welt auf besten Böden Futtermittel für die Industrieländer angebaut; zum Beispiel Soja in Brasilien. Aktuell beansprucht Europa 120.000 qkm landwirtschaftliche Anbaufläche im Ausland; davon allein 60.000 qkm für Sojaanbau. Subventionierte Agrarexporte aus Europa - vor allem Milch und Fleisch – sorgen dafür, dass Märkte in den 3.Welt-Ländern zusammenbrechen. Die EU-Subventionen für Agrarexporte müssen wegfallen. Sonst können ökonomisch schwache Länder der 3. Welt auf dem Agrarsektor nicht mit der Europäischen Union konkurrieren. Zudem betreiben die Industrieländer Biopiraterie indem sie genetische Ressourcen der südlichen Länder in Besitz nehmen und gewinnbringend als Patente verkaufen. Heute werden weltweit genügend Nahrungsmittel produziert, so dass niemand hungern müßte. Dass Menschen hungern, liegt an der Verteilung und an der Verwendung von Nahrungsmitteln als Viehfutter. Hunger ist kein Schicksal, sondern wird gemacht. Weitere Informationen inclusive das „Agrarpolitische Diskussionspapier“ der A3WS gibt es kostenlos gegen Rückporto (1 €): Aktion 3.Welt Saar, Weiskirchener Str. 24, 66679 Losheim am See, Tel 06872 / 9930-56, Fax – 57, e-mail: a3wsaar@t-online.de

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