Datei:2001-08-26 (53) Castor-Transport Seeweg Cattenom Bure.pdf

Nr. 53 / 26. August 2001

Zu dem geplanten Castor- Transport durch das Saarland:

AKTION 3.WELT Saar für Stopp von Atommülltransporten - Seeweg keine Alternative

Region ist bereits durch Cattenom und Bure besonderen atomaren Belastungen ausgesetzt

Transporte garantieren Weiterbetrieb von Atomanlagen

Die AKTION 3.WELT Saar ist gegen weitere Gastor-Transporte durch das Saarland. Zum einen garantiert jeder Atomtransport auch den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken. Zum anderen ist das Saarland durch das grenznahe französische Atomkraftwerk Cattenom mit seinen 4 x 1300 MW Atommeilern und das im lothringischen Bure geplante Atommüllendlager einer besonders hohen atomaren Belastung ausgesetzt. Bereits in der Vergangenheit war das Saarland das mit am stärksten von Atomtransporten betroffene Bundesland. Bis zum vorläufigen Transportverbot im Mai'98 rollten jährlich rund 40 Atomtransporte über Saarbrücken oder Perl weiter nach Frankreich.

Der von verschiedenen Parteipolitikern von CDU und SPD vorgeschlagene Seeweg als Lösung des Transportproblems ist nach Auffassung der AKTION 3.WELT Saar eine politische Scheinlösung nach dem St. Florians Prinzip. Ohne richtigen Atomausstieg wird das Atommüllproblem damit nur bis zur nächsten Havarie an den Klippen der Atlantikküste verlagert. Gerade die zahlreichen Tankerunglücke sollten Mahnung genug sein, einen solchen umweltpolitischen Unsinn nicht weiter zu fordern. Und spätestens das Entgleisen des Castors auf der Bahnstrecke bei Perl-Apach im Feb'97 dokumentiert das dünne Eis, auf dem hier gefahren wird. Der Schlüssel zum richtigen Umgang mit dem Atommüll liegt beim technisch jederzeit möglichen Atomausstieg und nicht beim parteipolitischen Schattenboxen, welche Route genommen wird. Von Seiten der Anti-Atom-Bewegung wird es verschiedene Widerstandsaktionen entlang der Transportstrecke geben.

Ingrid Röder

P.S. Zuletzt hat die AKTION 3.WELT Saar gemeinsam mit der Initiative für den Atommausstieg Trier und anderen Mitte Juli die Fahrradsternfahrt gegen das geplante Atommüllendlager Bure/ Lothringen durchgeführt.