Datei:2001-05-03 Pressegespräch Claire Nakisitu Blumen.pdf

Aus Archiv der Aktion 3.Welt Saar
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Originaldatei(1.240 × 1.753 Pixel, Dateigröße: 1,24 MB, MIME-Typ: application/pdf, 2 Seiten)

,,Laßt Blumen sprechen"

..... so lautet ein Werbeslogan der Blumenindustrie, den wir gerne aufgreifen. Lassen wir die Blumen sprechen von den Fannarbeiterlnnen in Uganda, Kenia, Kolumbien und vielen anderen Ländern. Sie erzählen die Geschichte von Hungerlöhnen, der Entlassung von Schwangeren, von Arbeitsplätzen eingehüllt in einen Nebel aus hochgiftigen Pestiziden. Davon erzählen die Blumen, die es in der Regel hier zu kaufen gibt, nichts. Statt dessen gaukeln sie uns eine fröhliche, unbeschwerte Partygesellschaft vor.

Drei Vorschläge der AKTION 3.WELT Saar für eine Veränderung:

1. Bündnis zwischen Verbrauchern und Produzenten

Notwendig ist ein Bündnis zwischen Verbraucherinnen hier und Produzentinnen in der sogenannten 3.Welt, das sich eindeutig für andere soziale und ökologische Standards einsetzt. Die Verbindungen zwischen dem Leben in der sogenannten 1. und 3. Welt sind vielfältig und praktisch in allen Bereichen des Alltags spürbar:

- Futtennittel für Rinder und Schweine aus der 3. Welt

- Sportschuhe, Sportkleidung, Fußbälle mit Kinderarbeit ....

- Kaffee, Tee

- Blumen

Damit die Blumen zügig ihr Ziel erreichen, werden sie per Flugzeug transportiert. Die dahinterstehende Logik - just in time Produktion, Lagerung auf der Straße - führt zum intensiven Ausbau europäischer Flughäfen z.B. in Frankfurt und Luxemburg, der tendenziellen Aufhebung des Nachtflugverbotes und der Zunahme von LKW-Verkehr. Der Abbau von Sozialleistungen beispielsweise im Spediteursgewerbe sind dabei ein sichtbarer Ausdruck dieses neoliberalen Wirtschaftsmodells.

2. Politik mit dem Einkaufskorb

Die Politik mit dem Einkaufskorb ist für die AKTION 3.WELT Saar ein Mittel, um dies zu erreichen. Das .Flower Label Programm" ist ein gutes Beispiel. Dass bisher nur ein Blumengeschäft im Saarland solche Blumen verkauft, deutet auf enonnen Entwicklungsrückstand hin. Allerdings halten wir Veränderungen auf der privaten Ebene bei weitem nicht für ausreichend Und: Menschen in der sogenannten 3. Welt haben in unterschiedlichen Lebenssituationen verschiedene Widerstandsfonnen gegen neoliberale Wirtschafsmodelle - .Frei"handelszonen, keine Sozialleistungen ... - entwickelt, die unsere Unterstützung verdienen. Die Proteste gegen die Treffen der Regierungschefs zum Welthandelsabkommen (WTO) sind ein weiteres Beispiel dafür. Zu nennen wäre auch der erfolgreiche Protest gegen den Profitanspruch bundesdeutscher Phannakonzeme bei der Bekämpfung von Aids in Afrika.

3. Kein Paternalismus - keine Leitkultur von links

Wichtig ist für die AKTION 3.WELT Saar dabei, dass jeder Fonn von Paternalismus und Bevonnundung eine klare Absage erteilt wird. Auch eine gutgemeinte Bevonnundung bringt einen deutschen oder europäischen Führungsanspruch zu Tage, der Menschen in der sogenannten 3.Welt nicht als Subjekt sieht, sondern ihnen einen reinen Objektstatus zuspricht. Dies wäre nichts anderes als eine Leitkultur von links.

Sascha Zenk für die AKTION 3.WELT Saar Losheim, den 3. Mai 2001

Sehr geehrte Damen und Herren,

sie arbeiten für einen Hungerlohn, Schwangere werden entlassen, ihr Arbeitsplatz ist eingehüllt in einen Nebel aus hochgiftigen Pestiziden: Arbeiterinnen auf den Feldern der Blumenfarmen in Kolumbien, Kenia, Uganda und anderswo. ,,Laßt Blumen sprechen" lautet ein Werbeslogan der Blumenindustrie, den wir gerne aufgreifen. Wir laden Sie herzlich ein zu einem Pressegespräch mit CLAIRE NAKISITU, Blume.narbeiterin und Gewerkschafterin aus Uganda (National Union of Plantation and Agricultural). Sie ist zu Gast im Saarland.

Donnerstag, 3. Mai, 11Uhr, Haus der AKTION 3.WELT Saar Losheim, Weiskirchener Str. 24

Neben CLAIRE NAKISITU nehmen am Pressegespräch teil: CHRISTEL RODEN, terre des honimes, Dillingen, SASCHA ZENK, AKTION 3.WELT Saar.

Am Donnerstagabend findet ab 19 Uhr eine Diskussionsveranstaltung mit Claire Nakisitu im kleinen Saal der Stadthalle Dillingen statt. Im Podium sitzen noch ein Vertreter des DGB, Sascha Zenk von AKTION 3.WELT Saar und Thomas Schmidt von der Zukunftswerkstatt Dillingen.

Neben der Darstellung des Kampfes für bessere Arbeitsbedingungen geht es um ökologische und soziale Alternativen beim Anbau und der Vermarktung von Blumen wie zum Beispiel das Gütesiegel „Flower Label Programm" (FLP) Die Forderung an die deutschen Verbra~cher/innen lautet, nicht wegzuschauen, sondern sich für gerechtere Bedingungen in der Blumenproduktion einzusetzen.Zum Beispiel beim nächsten Blumenkauf Blumen mit dem FLP-Siegel verlangen. Weitere Informationen bei: terre des hommes Tel. - (Christei Roden) und AKTION 3.WELT Saar Weiskirchener Str.24, 66679 Losheim am See, Tel: 06872 / 993056, Fax-57, eMail a3wsaar@t-online.de

Mit freundlichen Grüßen

Roland Räder

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