Datei:2001-04-23 (32) Demo Rassismus Saarbrücken.pdf

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Nr. 32 / 23. April 2001

Demonstration gegen Rassismus am 12. Mai 2001 in Saarbrücken. Würde des Menschen darf nicht vom Kontostand und PC-Kenntnissen abhängen

Zu einer Demonstration gegen Rassismus und Rechtsextremismus ruft ein Bündnis mehrerer Organisationen für Samstag, den 12. Mai 2001, in Saarbrucken auf. Beginn ist um 12 Uhr auf dem Max Ophüls Platz. Im Anschluß an die Demonstration findet ab ca. 14 Uhr vor der Saargalerie beim Bahnhof ein großes Straßen- und Musikfest statt. Initiiert wurde die Demonstration von: Ausländerbeirat Saarbrücken, Haus Afrika e.V., Ghana Association, Nigerian Community, Aktion 3.Welt Saar und der IG Metall. Weitere zehn Organisationen (Stand: 21. April) unterstützen bisher den Aufruf. Die Veranstalter erwarten rund 1.000 Teilnehmer/innen zu dem Protestzug durch die Saarbrücker Innenstadt.

In dem Aufruf zur Demonstration kritisieren die Initiatoren den Standortrassismus in der Mitte der Gesellschaft. Demnach hätten nur die Menschen Recht auf ein Leben in Würde in Deutschland, die der Wirtschaft nützlich sind. Die Würde, so die Initiatoren, „wird hier von dem Kontostand oder den PC-Kenntnissen abhängig gemacht". Rassismus sei kein kulturelles Mißverständnis, sondern eine Ideologie zur Durchsetzung eigener Machtinteressen im Verteilungskampf um materielle und andere Güter.

Abschließend wird im Aufruf eine positive Zukunftsvision formuliert, indem es heißt: „Wir wollen ein Land, in dem die Würde der Menschen geachtet wird: egal wo sie herkommen, egal welche Hautfarbe sie haben, egal ob sie Männer oder Frauen sind, egal ob sie gut oder schlecht am PC sind, egal ob sie der deutschen Wirtschaft nutzen oder nicht. Was hier passiert, läßt uns nicht kalt, Rassismus hat in Deutschland nichts zu suchen".

Hans Wolf

P.S. In der Anlage erhalten Sie den Aufruf mit allen Unterzeichner/innen; Stand: 21.4.


Demonstration gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit

Rassismus begegnet einem in Deutschland tagtäglich, die rechte Gewalt nimmt immer mehr zu. Allein im letzten Jahr wurden 16.000 rechtsextreme Straftaten verzeichnet, eine Zunahme um fast 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ob es um Schändungen von jüdischen Friedhöfen geht, Verwendung von Hakenkreuzen und rechter Propaganda, oder um Angriffe bis hin zu Morden: was nicht in das Bild der Schläger passt wird bekämpft, die eigene Meinung gewalttätig durchgesetzt. Dagegen wollen wir auf die Straße gehen. Was hier passiert läßt uns nicht kalt, Rassismus hat in Deutschland nichts verloren.

Rassismus ist kein kulturelles Missverständnis. Rassismus ist eine Ideologie zur Durchsetzung eigener Machtinteressen im Verteilungskampf um materielle und andere Güter. Mit der Errichtung des Schengener Vertragwerkes wurde um Europa eine Mauer gebaut, die nur die Flüchtlinge durchlassen soll, die wirtschaftlich verwertbar sind. Wenn diese Menschen dem deutschen Standort nutzen, dürfen sie passieren, ansonsten werden sie abgeschoben oder eingesperrt. Diesem Standortrassismus aus der Mitte der Gesellschaft liegt auch das politische Betätigungsverbot für Flüchtlinge zugrunde, das der bayrische Ministerpräsident Stoiber gemeinsam mit seinem saarländischen Kollegen Müller seit Februar 2001 fordert: Wer der deutschen Wirtschaft kein Geld bringt hat keinen Anspruch auf elementare Menschenrechte. Die Würde des Menschen wird hier von dem Kontostand oder den PC-Kenntnissen abhängig gemacht. Was ist das für ein Land, in dem man die Bürgerinnen und Bürger überzeugen muß, daß man Menschen mit anderer Hautfarbe nicht das Dach über dem Kopf anzünden darf? Was ist das für ein Land, in dem Fremde nur geduldet werden, wenn man von ihnen profitieren kann?

Wir wollen ein Land in dem die Würde der Menschen geachtet wird: egal wo sie hergekommen sind, egal welche Hautfarbe sie haben, egal ob sie Männer der Frauen sind, egal ob sie gut oder schlecht am PC sind, egal ob sie der deutschen Wirtschaft nutzen oder nicht. Dafür wollen wir auf die Straße gehen. Was hier passiert, läßt uns nicht kalt, Rassismus hat in Deutschland nichts zu suchen.

Samstag - 12. Mai 2001 - 12 Uhr - Saarbrücken - Max-Ophüls-Platz

Anschließend Konzert vor der Saargalerie

Kevin Alamba & Friends, Aduwa-Gruppe, The Vision

Initiatoren: Ausländerbeirat Saarbrücken, Haus Afrika e.V., Ghana Association, Nigerian Cimmunity, AKTION 3. WELT Saar, IG Metall

Unterstützt von: AGSA, Arbeitskammer des Saarlandes, B ' 90/Die Grünen Stadtratsfraktion Saarbrücken, DAJC, iaf-Verband binationaler Familien und Partnerschaften, Jugendstelle im Dekanat Wadgassen, Jusos im Saarland, Kulturamt der Landeshauptstadt Saarbrücken, PDS Saarland, Verein für Friedenserziehung (Stand: 21.4.2001)

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