Datei:2001-04-18 (31) Pädagogisches Leitbild Landesregierung.PDF

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Nr. 31 / 18. April 2001

Zur Arbeit des saarländischen Landesbeauftragten für pädagogische Prävention: AKTION 3.WELT Saar kritisiert pädagogisches Leitbild der saarländischen Landesregierung. Negatives Jugendbild als Grundlage

Die AKTION 3.WELT Saar hält das pädagogische Leitbild des Landesbeauftragten für pädagogische Prävention, Leo Meiser, für falsch. „Kinder vor dem Abgleiten auf die schiefe Bahn bewahren und ihnen sinnvolle Alternativen zu Langeweile, Zerstörungswut und dem gewalttätigen Ausleben frustrierender Erfahrungen anzubieten“ (Saarbrücker Zeitung 10.4.2001) ist die selbstgesteckte Aufgabe des Landesbeauftragten für pädagogische Prävention im Saarland, Leo Meiser. Dieser Ansatz ist bedenklich, weil er von einem negativen Jugendbild ausgeht. Auch in dem Erlaß vom 2. Januar 2001 zur Einrichtung von Meisers Stelle ist von Selbstverantwortung und Selbstorganisation von Jugendlichen keine Rede. Den Ausführungen Meisers in der Saarbrücker Zeitung zufolge neigen Kinder und Jugendliche dazu, kriminell zu werden, wenn ihnen nicht „sinnvolle Alternativen“ geboten werden. Heilsbringer im Kampf gegen Jugendgewalt sollen die Sportvereine sein, obwohl inzwischen auch von diesen offen eingestanden wird, dass sie gerade dazu nicht in der Lage sind, so der Vorsitzende des Saarländischen Fußballverbandes Albert Wagner in der Saarbrücker Zeitung vom 7. März 2001. Die Stelle Meisers ist beim Kultusministerium angesiedelt.

Kindern und Jugendlichen wird im Gesellschaftsbild der CDU-Landesregierung indirekt die Möglichkeit und Fähigkeit abgesprochen, ohne pädagogische Anleitung eigene Ideen zu entwickeln sowie Selbstverantwortung zu erfahren und zu erlernen. Charakteristisch für das „Präventionsmodell“ der CDU ist, dass nicht nach Ursachen jugendlicher Gewalt im gesellschaftlichen Umfeld geforscht wird. Jugendliche neigen in diesem Weltbild leicht zur Kriminalität und müssen erst noch gesellschaftsfähig gemacht werden. Ursachen wie steigender Leistungsdruck und damit Versagensängste (jetzt noch verstärkt durch das achtjährige Gymnasium im Saarland, G8) in Schule und Gesellschaft, werden ausgeblendet. Nach Auffassung der AKTION 3.WELT Saar kommt dieses jugendpolitische Leitbild der CDU-Landesregierung aus der pädagogischen Mottenkiste. Modern oder gar auf der Höhe der aktuellen wissenschaftlichen, pädagogischen Diskussion ist es nicht. In diesem Sinne empfehlen wir einen etwas gelasseneren Umgang mit Jugendlichen, der sie nicht ständig in negativ besetzte Schablonen preßt. Notwendig ist statt dessen die Förderung von Mitbestimmung, Selbstverantwortung und die Schaffung von Räumen, in denen Jugendliche Erfahrungen sammeln können. Mut zum Experiment, damit Jugendliche selbstgesteckte Entwicklungschancen ausprobieren können.

Sascha Zenk

P.S. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

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