Datei:2001-03-05 (15) Internationaler Frauentag Fluchtgründe.pdf

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Nr. 15 / 5. März 2001

Zum Internationalen Frauentag 8. März 2001:

AKTION 3.WELT Saar für die Anerkennung frauenspezifischer Fluchtgründe in Asylverfahren. Gewalt gegen Frauen immer und überall bekämpfen

Die AKTION 3.WEL T Saar spricht sich zum internationalen Frauentag am 8. März 2001 für die Anerkennung frauenspezifischer Fluchtgründe aus. So richtig es ist, Gewalt gegen Frauen -innerhalb wie außerhalb der Familie - gesellschaftlich zu ächten und juristisch zu verfolgen, so wenig darf hier der Blick am nationalen Tellerrand stehen bleiben. In unserer Flüchtlingsberatungsstelle lernen wir ständig Frauen kennen, die vor sexualisierter Gewalt geflohen sind. Dies ist in der Bundesrepublik Deutschland bis heute kein Asylgrund. Mehr als 80% der weltweit Fliehenden sind Frauen und Kinder. Die wenigsten von ihnen haben genügend Geld und wenig Zugang zu den sonstigen materiellen Ressourcen ihrer Gesellschaften, - zu Pässen, Visa und Transportmitteln - um bis nach Europa zu fliehen. Häufig müssen sie mit ihren Kindern fliehen, was sie noch einmal verletzlicher macht.

Frauen fliehen wie Männer vor politischer Verfolgung. Aber sie fliehen auch aus Gründen, die für Männer nicht zutreffen: wegen sexuellen Übergriffen und Gewalttaten, wegen drohender Genitalverstümmelung, wegen Zwangsabtreibung insbesondere weiblicher Föten, wegen Zwangssterilisation, wegen Zwangsverheiratung, wegen drohender Tötung nach Verletzung der „Familienehre" Vieles davon wird von verschiedenen Staaten gezielt eingesetzt, um Frauen von politischer Organisierung abzuhalten. Über all dies wird meist nicht gesprochen. Die Mauer des Schweigens beginnt für die Frauen in ihrer Familie, in ihrem Heimatland und endet meist noch lange nicht nach einer gelungenen Flucht in die Bundesrepublik Deutschland.

Nach Auffassung der AKTION 3.WELT Saar ist es wichtig, diese geschlechtsspezifischen Fluchtgründe zu berücksichtigen und die Mauer des Schweigens zu durchbrechen.

Gertrud Selzer

P.S. Auf Wunsch senden wir Ihnen diese Meldung auch per e-mail.

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