Datei:1999-12-27 (34) Brot statt Böller.pdf: Unterschied zwischen den Versionen

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Roland Röder  
 
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Aktuelle Version vom 28. Oktober 2018, 15:32 Uhr

Pressemitteilung 34 / 27.12.1999

AKTION 3.WELT Saar lehnt „Brot statt Böller"-Appell ab. Schlechtes Gewissen hilft nicht gegen Hunger

Die AKTION 3.WEL T Saar lehnt den Appell „Brot statt Böller" ab, zu dem seit Jahren von Hilfswerken aufgerufen wird. Der mit diesem Aufruf unterstellte Zusammenhang zwischen dem Sylvesterfeuerwerk sowie Hunger und Armut in der Welt ist beliebig gewählt und existiert nicht. Genausogut könnte man dazu aufrufen, keine Handys oder Computer zu kaufen. Das Engagement für Gerechtigkeit und Solidarität führt ins leere, wenn es mit dem moralischen Zeigefinger und einer Leidensmine einher geht. Nur Menschen, die auch Feste feiern, können sich glaubhaft für eine bessere Welt einsetzen. Mit dem Aufruf „Brot statt Böller" wird nach Ansicht der AKTION 3.WEL T Saar lediglich ein schlechtes Gewissen erzeugt, das für Zuwachs in der eigenen Spendenkasse sorgen soll.

Die Existenz von Hunger hat vielfältige Ursachen. Häufig wird in Ländern der sogenannten 3.Welt auf besten Böden für den Export in die Industrieländer angebaut. Umgekehrt sorgen subventionierte Agrarexporte - vor allem Fleisch - aus Europa oder den USA dafür, daß einheimische Märkte in den 3.Welt-Ländern zusammenbrechen. Die Öffnung der Märkte bei gleichzeitiger Streichung von Nahrungsmittelsubventionen in den 3.Welt Staaten ist meist Bedingung, um Kredite vom "Internationalen Währungsfonds" (IWF) zu erhalten; zum Beispiel im Falle von Moyambique. Um den Hunger zu bekämpfen muß die viel gepriesene Liberalisierung des Welthandels geändert werden. Heute werden weltweit genügend Nahrungsmittel produziert, so daß niemand hungern müßte. Daß Menschen hungern, liegt letztlich an der ungerechten Verteilung und an der Verwendung von Nahrungsmitteln als Viehfutter. Demnach ist Hunger kein Schicksal, sondern wird gemacht. ,,Die heute weltweit durchschnittlich pro Kopf produzierte Menge an Nahrungsmitteln würde bei konservativen Bedarfsannahmen ausreichen, um schon heute etwa sechseinhalb Milliarden Menschen zu versorgen", so der Agrarexperte Dr. Michael Flitner von der Universität Freiburg (zitiert aus ,Welternährung', Bonn, Sept'96)

Wer sich darüber informieren will, warum Menschen hungern, obwohl mehr Lebensmittel erzeugt werden, als benötigt, empfehlen wir die Bibliothek der AKTION 3.WEL T Saar. Gegen 2,20 Rückporto senden wir gerne kostenlos eine Auswahlliste von vorhandenen Publikationen zu, darunter auch Unterrichtseinheiten. Wer sich aktiv gegen den Hunger einsetzen will, kann beispielsweise mitarbeiten im Weltladen der AKTION 3.WEL T Saar: Weiskirchener Str. 24, 66679 Losheim am See, Tel 06872/9930-56, Fax- 57, e-mail: a3wsaar@t-online.de

Roland Röder

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