Datei:1999-06-10 Leserinnenbrief Saarbrücker Zeitung Agenda 21 Jetzt zählen Inhalte.pdf

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Leserinnenbrief Losheim, den 10.6.1999

zu dem Artikel "Jetzt zählen vor allem Inhalte" in der SAARBRÜCKER ZEITUNG vom 8.6.99, Seite 3

Ich weiß nicht, was Umweltschützer am Dokument ,agenda 21' finden: Es befürwortet ohne wenn und aber Atomenergie und den weiteren Ausbau der Gentechnik (vgl. u.a. Kapitel 22). Im Vorbeigehen wird auch noch Menschen in der sogenannten 3.Welt das europäische Entwicklungsmodell als das alleinseeligmachende präsentiert. (vgl. Kapitel 26) Und weil die Menschen dort angeblich nicht fähig sind, zu einer ökologischen Entwicklung, muß ihnen dies nun vom weißen Mann und der weißen Frau diktiert werden. Das ist Kolonialismus im Ökogewand. Aufgrund mehrerer Anfragen nach Mitarbeit in agenda-Arbeitskreisen hat eine Arbeitsgruppe der AKTION 3.WEL T Saar das 300 Seiten Dokument durchgearbeitet.

Die Diskussion um und über die agenda 21 paßt in die heutige Zeit: Alter Wein in neuen Schläuchen. Das Neue ist die Verpackung. Mit Umweltschutz hat agenda 21 so viel zu tun wie die NATO mit Pazifismus. Auffallend ist, daß das Abschlußdokument der UN Konferenz für Umwelt und Entwicklung1992 in Rio nach seinem Erscheinen von der nationalen wie internationalen Presse quer durch alle politischen Lager, zerrissen wurde, weil es entweder nur Allgemeinplätze enthält oder ein klares ,Weiter so' propagiert. In diesem Sinne bringt die Überschrift des SZ-Artikels .Jetzt zählen vor allem Inhalte" - ob Absicht oder nicht- , die Sache auf den Punkt. Um was ging es eigentlich bisher?

Um nicht (gewollt) mißverstanden zu werden: Vieles, was in den diversen agendaArbeitskreisen gemacht wird, ist für sich genommen gut. Klar bin ich auch für den Ausbau des ÖPNV, eine fußgängerfreundlichere Kommune und behutsameren Umgang mit der Natur. Nur warum brauche ich dafür ein Dokument, das sich unmißverständlich für Atomenergie ausspricht. Der oft zu hörende Einwand, wichtig sei nicht, was darin steht, sondern, was man daraus macht, ist nicht realitätstauglich. Kein Mensch käme auf die Idee einer Partei beizutreten, die er nicht mag, mit dem Verweis, was die in Saarbrücken oder Bonn machen ist egal, es kommt nur darauf an, was wir vor Ort machen. Mein Vorschlag wäre, keine Kräfte mit gelenktem Umweltschutz von oben zu vergeuden und statt dessen, ökologisch sinnvolle Projekte umsetzen, ohne sich auf die atomfreundliche ,agenda21' zu beziehen.

Gertrud Selzer , AKTION 3.WEL T Saar, Losheim am See

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