Datei:1997-02-04 (6) CDU lehnt Bücher arabischer Märchenerzähler ab.pdf
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Pressemitteilung 6 / 4.2.1997
Beiliegend ein Artikel aus der „Saarbrücker Zeitung" vom 4.2.1997 „Aufforderung zur Selbstanzeige - Freches Stück: Aktion 3.Welt Saar will CDU vorführen" und eine Stellungnahme unsererseits.
CDU lehnt Bücher von arabischen Märchenerzählern ab: Schlimm: AKTION· 3. WELT Saar führt CDU vor - CDU ist sauer. Der provinzielle Mief läßt sich nicht mehr verbergen
Als Autor des frechen Stückes hätte ich mir nie träumen lassen, daß ein einfacher, kuner Brief solch eine Wirkung hat. Erstaunlich, welche Probleme die CDU damit hat, die Ablehnung der Anschaffung von Büchern für die Bibliothek der AKTION 3.WELT Saar öffentlich zu begründen. Wir wollten der CDU die Möglichkeit geben, ihr Handeln mit mit 1.hren eigenen Worten zu begründen. Das lehnt sie ab und läßt sich stattdessen in der „Saarbrücker Zeitung" als Opfer präsentieren. Solche Hintergedanken waren uns natürlich völlig fremd. Großes Ehrenwort.
Wir bedauern, daß die CDU nicht bereit ist, öffentlich zu ihrer Entscheidung zu stehen. Die Abstimmung im Kreistag war nun einmal monatelang umstritten und die CDU hat sich gegen alle vorgelegten Anträge der AKTION 3.WELT Saar ausgeprochen. Erst kurz vor der Abstimmung kam es nach Intervention der Europagrünen un,d des grünen Bundesvorstandes und des Landesvorstandes zu einer Einigung mit Bündnis90/Die Grünen, die bis dahin gemeinsam mit der CDU Anträge von uns ablehnten. Und über das Abstimmungsverhalten - CDU dagegen, SPD/Grüne dafür - legen wir unseren Kunden und Mitgliedern Rechenschaft ab.
Vielleicht lohnt ein Blick auf die Liste der abgelehnten Bücher. Die Mehrzahl von Ihnen waren Kinder- und Jugendbücher zum Thema 3.Welt sowie Literatur aus Asien, Afrika und Südamerika; darunter z.B . Bücher der arabischen Märchenerzähler Rafik Schami (zehn verschiedene Titel) und Salim Alafenisch, des ägyptischen Literaturnobelpreisträgers Nagib Machfus oder des algerischen Autors Tahar Ben Jelloun.-Während Parteipolitiker der CDU-Saar in Sonntagsreden gerne ihre kulturelle Offenheit präsentieren und sich als „Junge Wilde" betiteln, kam hier viel reaktionärer, provinzieller Mief zutage. Zu dieser Linie paßt auch die Position des MdL Jürgen Schreier, der öffentlich erklärt, seine Partei lehne jegliche Unterstützung aus Steuergeldern für antifaschistische Veranstaltungen ab. Schreier ist bildungspoli- : tischer Sprecher der CDU-Saar. Bei der CDU-Jugend im Saarland gab es mehrere Übertritte zu den Republikanern.
Hans Wolf
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