Datei:1995-10-31 Saarbrücker Zeitung Friedensengel Saarlandbrigade Kurdistan II.pdf

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Pressemitteilung / 31.10.1995

Sehr geehrte Damen und Herrn,

beiliegend sende ich Ihnen eine Erwiderung der AKTION 3. WELT Saar zu den Aussagen von Oberst Reinhard Günzel in dem Artikel „Saarlandbrigade kam selbst zu Wort" vom 28./29.10.1995 in der SAARBRÜCKER ZEITUNG.

Mit freundlichen Grüßen

Dominik Fries


Die AKTION 3. WELT Saar widerspricht Oberst Reinhard Günzel

Die AKTION 3.WELT Saar widerspricht den Aussagen von Oberst Reinhard Günzel von der Saarlandbrigade. Herr Günzel äußert sich in dem Artikel „Saarlandbrigade kam selbst zu Wort" vom 28./29.10.1995 zum TV-Film „Friedensengel". Er nimmt in seinem Beitrag am in der SAARBRÜCKER ZEITUNG Stellung zu Interviews, die Mitarbeiter der AKTION 3.WELT Saar dem „KAOS Film- und Videoteam" für den TV- Film „Friedensengel" gaben.

Entgegen den Aussagen von Günzel übt die Saarlandbrigade seit Jahren in der Türkei und auch im türkischen Teil Kurdistans. Das letzte Manöver unter Beteiligung der Saarlandbrigade fand im September 1994 unter dem Namen"Arrow Exchange" nahe der kurdischen Stadt Gaziantep statt. Militärmanöver deutscher Soldaten in Kurdistan sowie fortgesetzte Waffenlieferungen sind ein Teil der bundesdeutschen Zusammenarbeit mit der Türkei und der Unterstützung der türkischen Kurdistanpolitik. Das Lied „Rot scheint die Sonne" ist zur Hochzeit der nationalsozialistischen Eroberungsfeldzüge im Jahre 1940 geschrieben und vertont worden. Dies weiß nicht nur das „Ministerium der Verteidigung" sondern sollte auch Herrn Günzel bekannt sein. Das Lied enthält kriegsverherrlichende Durchhalteparolen und sein Inhalt wurde in der NS-Zeit zu Propagandazwecken benötigt. Es wird nach wie vor in voller Länge in Publikationen der Brigade abgedruckt und gesungen. Das gleiche Lied sorgte noch im Mai 1993 in Bayern für einen Eklat. Damals verließen Abgeordnete von FDP, SPD und Grünen unter Protest eine Veranstaltung der Bundeswehr im bayrischen Altenstadt, als dieses NS-Lied gesungen wurde. In dem Lied heißt es: ,,Werft an die Motoren, schiebt Vollgas hinein/ Startet los, fliegt an, heute geht es zum Feind/An die Maschinen, an die Maschinen/ Kamerad da gibt es kein Zurück/ .. ./ Klein unser Häuflein, wild unser Blut / Wir fürchten den Feind nicht und auch nicht den Tod/ Wir wissen nur eines wenn Deutschland in Not/ zu kämpfen, zu siegen, zu sterben den Tod ... " Ein weiterer Beleg für die positive Bezugnahme auf nationalsozialistische Eroberungsfeldzüge findet sich in einer aktuellen Werbebroschüre der Saarlandbrigade: „Schon im zweiten Weltkrieg waren die Fallschirmjäger der deutschen Wehrmacht eine besondere Truppe - Ihre Waffen-Taten am Fort Eben Emael, auf Kreta oder am Monte Casino sind Legende geworden". Auf Kreta jedenfalls sind das Niederbrennen von Dörfern und die zahlreichen Massenexekutionen von Frauen und Kindern durch deutsche Fallschirmjäger bei vielen Menschen heute noch in Erinnerung.

Die AKTION 3.WELT Saar kann anhand von Photos beweisen, daß die Saarlandbrigade kommentarlos unterschiedliche Minen zur Schau gestellt hat; darunter auch funktionsfähige. Angesichts der weltweit anstehenden Ächtung von Minen bewerten wir dies als Zynismus gegenüber den Minenopfern.

Herr Günzel verschweigt, daß die Saarlandbrigade nach den neuen verteidigungspolitischen Richtlinienen mittlerweile direkt eingesetzt werden kann zur Sicherung des „Zugangs zu strategischen Rohstoffquellen" und zur „Aufrechterhaltung des freien Welthandels". Das heißt im Klartext die Durchsetzung ökonomischer Interessen mit militärischen Mitteln und die Absage an eine Bundeswehr zur reinen Landesverteidugung.

Ansonsten stellt die AKTION 3.WELT Saar eine Gemeinsamkeit mit der Saarlandbrigade fest: ebenso wie die Militärs verfügen auch wir über keinen hauptamtlichen Presseoffizier.

Dominik Fries

Zu jeder unserer Aussagen können wir Ihnen gerne entsprechendes Quellenmaterial zur Verfügung stellen.

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