Datei:1993 Aufruf gegen Verbot des Kurdischen Kulturvereins im Saarland.pdf

Aus Archiv der Aktion 3.Welt Saar
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Originaldatei(1.219 × 1.728 Pixel, Dateigröße: 234 KB, MIME-Typ: application/pdf, 2 Seiten)

Verbot des Kurdischen Kulturvereins im Saarland

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leute, Am 26. November 1993 wurde der KURDISCHE KULTURVEREIN im Saarland verboten. Dem ging das vom Bundesinnenministerium über die Kurdische Arbeiterpartei PKK verhängte Verbot voraus. In zwei Delegationsreisen nach Kurdistan im September und November dieses Jahres konnten sich Mitarbeiterinnen der AKTION 3.WELT vor Ort davon überzeugen, daß der türkische Staat einen Krieg gegen die kurdische Zivilbevölkerung führt. Ohne deutsche Waffen und deutscttes Geld wäre dieser Krieg in kurzer Zeit zu Ende. Wir bitten Sie, den beiliegenden Aufruf zu unterschreiben und sich mit Ihrer Unterschrift gegen das Verbot des KURDISCHEN KULTURVEREINS im Saarland auszusprechen. Unabhängig vom jeweiligen Verhältnis zur Kurdischen Arbeiterpartei PKK soll der der Aufruf von möglichst vielen Gruppen und Privatpersonen aus politischen, kulturellen und sozialen Organisationen unterschrieben werden. (Bitte mit Angabe der Organisationszugehörigkeit) Der Aufruf beinhaltet bewußt keine Parteinahme für oder gegen die PKK, sondern bezieht sich auf das Verbot der kurdischen Organisationen. Ein Verbot steht einer kritischen Auseinandersetzung im Wege. Bei dieser Maßnahme geht es letztendlich nicht um die PKK selbst, die es in der Bundesrepublik nicht gibt, sondern um die Kriminalisierung von Kurden und Kurdinnen; denn sie stehen den bundesdeutschen geostrategischen Interessen im Nahen Osten im Wege. Bitte entscheidet Euch mög 1 i chst sehne 11 -Eure Solidarität ist JETZT erforderlich Wir werden den aktuellsten Stand an Unterschriften jeweils presseöffentlich dokumentieren. Gebt diesen Aufruf an befreundete Gruppe und Organisationen weiter. Mit freundlichen Grüßen {?nh°d /b;μ (Ingrid Räder) P.S. Die kurdische Woche der AKTION 3. WELT vom 6.-15. Dezember bietet mit sieben Veranstaltungen Möglichkeiten für eine sachliche Auseinandersetzung. Weitere Information bei den o.g. Adressen.


NEIN zum Verbot des Kurdischen Kulturvereins im Saarland

Am 26.11.93 wurde der KURDISCHE KULTURVEREIN im Saarland auf Anordnung des Bundesinnenministeriums verboten. Vereinsbüro und Privatwohnungen der Vorstandsmitglieder wurden durchsucht; Bücher, Schriftstücke, Folklore-Cassetten, technische Geräte (Video/Fax ... ) wurden beschlagnahmt. Diese Maßnahme steht im Zusammenhang mit dem Verbot der Kurdischen Arbeiterpartei PKK, des Kurdistan Komitees Köln, der kurdischen Nachrichtenagentur Kurd-Ha und weiterer 35 kurdischer Kulturvereine. Wir protestieren gegen dieses Verbot und fordern die sofortige Rücknahme. Der KURDISCHE KULTURVEREIN im Saarland hat seinen Sitz in der Alten Feuerwache in Saarbrücken. Er ist als Treffpunkt und Beratungsstelle ein Ausdruck der Selbstorganisation der hier lebenden Kurden und Kurdinnen. Daß der Verein sich nicht auf Kebap und Folklore beschränkte, sondern auch zu den Ereignissen im türkischen Teil Kurdistans Stellung bezog, wurde ihm zum Verhängnis. Politische Organisierung von Ausländern ist in der BRD unerwünscht. Da die PKK in der Bundesrepijblik nicht existiert, zielte das Verbot von 9 vornherein auf die kurdischen Vereine. Mit ihrer Aufklärungsarbeit über die deutsche Beteiligung am Völkermord in Kurdistan stehen sie den außenpolitischen Interessen der Bundesregierung im Nahen Osten im Wege. Die Schließung des KURDISCHEN KULTURVEREINS im Saarland richtet sich gegen Menschen, die auch vor deutschen Waffen geflohen sind. Die Bundesrepublik Deutschland ist der größte Waffenlieferant der Türkei und produziert mit ihrer Politik Fluchtursachen. Allein 1992 wurden über 300 kurdische Dörfer von der türkischen Armee zerstört und die Menschen vertrieben. Während die PKK durch einen einseitigen Waffenstillstand im März dieses Jahres Verhandlungsbereitschaft signalisierte, sperren sich die türkische Regierung und Armee gegen eine politische Lösung in Kurdistan. Darin werden sie von der Bundesregierung unterstützt. Ein Verbot des Kurdischen Kulturvereins im Saarland steht einer politischen Lösung im Wege und erschwert die sachliche Auseinandersetzung. Wir fordern: -die Aufhebung des Verbotes der kurdischen Organisationen und die Rückgabe der beschlagnahmten Materialien - den sofortigen Stopp der deutschen Waffen-und Finanzhilfe an die Türkei

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